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Ein Tag in Windhoek – Shopping und Sightseeing in Namibias Hauptstadt mit deutscher Geschichte 

Ein Tag in Windhoek – Shopping und Sightseeing in Namibias Hauptstadt mit deutscher Geschichte

 

Ein Tag in Windhoek
– Shopping und Sightseeing in Namibias Hauptstadt mit deutscher Geschichte


 

 

Hallo zusammen,

Erst einmal möchte ich mich ganz herzlich für die vielen Glückwünsche zu unserer Hochzeit bedanken!!!  Wir waren ganz überwältigt von den vielen Kommentaren und persönlichen Nachrichten.

Erst einmal: Danke !!!

Vielen vielen Dank !!!


Fotos: Sebastian Cintio / Elly Heuvers

 

 

Weiter geht es mit dem Namibia- Reisebericht

 

 

…. es war unser 3. Tag in Afrika.

Am Vortag hatten wir schon unsere ersten Highlights:
Eine tierreiche Safari-Fahrt und einem fantastischen Sonnenuntergang auf dem Aussichtsberg der Otjisazu-Gästefarm.

Es war frisch an diesem Morgen. Wie an jedem Morgen in diesem Juli. Mit Pullover und Winterjacke ging ich nach draußen, genoss einen tiefen Atemzug der frischen namibischen Winterluft und klopfte dann an die Zimmertüren der 4 Kids, um sie zu wecken.

Sie verschliefen einen wundervollen Sonnenaufgang. Er war farbenfroh und wurde akustisch untermalt von den Rufen der Frühaufsteher-Tiere auf und um der Farm.

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Für einen Moment schloss ich meine Augen, lauschte den Tieren und inhalierte diesen wundervollen Moment der Ruhe.

Hört selber einmal.  

 

Kaffeeduft zog mir in die Nase. Ich freute mich auf das Frühstück gleich.
Simba, der Farmhund, lief zu mir und begrüßte mich. In der kurzen Zeit war er mir schon richtig ans Herz gewachsen und so bekam er erst einmal eine ordentliche Kraul-Portion. Andreas, Betreiber der Otjisazu-Gästefarm, auf welcher wir die ersten Tage verbrachten,  rief mir fröhlich “Guten Morgen, Frühstück ist schon fast fertig!” zu.

Einfach mal genießen

Ein so wundervoller, entspannter und friedlicher Moment. Einer jener Momente, an denen man die Zeit eigentlich mal kurz anhalten möchte. Ein Glücks-Moment.

Die Zeit verging viel zu schnell. Schon Tag 3. … und unser letzter ganzer Tag auf der Otjisazu- Gästefarm, den morgen früh startete unsere Tour Richtung Norden, unter anderem zum Etoscha-Nationalpark.

 

Unser Frühstück war schon angerichtet.
Von dem Rest meiner Familie leider keine Spur. Wo steckten sie nur??

Ich ging zurück zu unseren Zimmern.  
Stephan kam mir entgegen. “Die Kinder hab ich grad schon geweckt!”
…. ja, schön – aber hatte ich doch auch schon vorhin?!

In der deutschen Sommerzeit gibt es keine Zeitverschiebung zu Namibia 

Am Jetlag kann es nicht liegen, denn den hat man in Namibia während der deutschen Sommerzeit nicht.
Wenn es 7 Uhr in Deutschland ist, ist es auch 7 Uhr  in Namibia, und das, obwohl man soweit weg ist von der Heimat

Wir gingen noch kurz aufs Zimmer und warteten dort auf die Kids, um gemeinsam zum Frühstück zu gehen.

In den Zimmern der Kids tat sich jedoch nichts… Wir gingen wieder rüber, weckten sie mit den Worten, dass das Frühstück schon fertig ist. “Häh? Wieso weckt ihr uns nicht früher? Jetzt haben wir voll den Stress!” maulte eines der Kids durch die geschlossene Tür.
Alle vier lagen immer noch verschlafen im Bett.
Stephan und ich schauten uns an und mussten schmunzeln in Kombination mit Kopfschütteln …
Früher, als die Kinder noch kleiner waren, standen sie oft schon um 5 Uhr am Elternbett und fragten ungeduldig, wann wir aufstehen würden. Mit Vorliebe Sonntags.
Und jetzt ist es – Zitat von einem der Jungs: “Folter”, dauernd schon so früh aufstehen zu müssen.

Für mich ist es jedes mal ein wunderschöner Beginn eines meistens aufregenden Tages. Der Sonnenaufgang mit diesen fantastischen Farben und Geräuschen, die frische, klare Luft und dann an den gedeckten Frühstückstisch setzten. Ich genoss diese Kombination jeden Morgen aufs Neue.
Es erfüllte mich jedes mal aufs neue mit Glück – und auch mit Dankbarkeit, das erleben zu dürfen.

“Wisst ihr was, macht euch in Ruhe fertig, wir gehen schon einmal vor!” 

Immerhin konnte ich so in Ruhe ein Foto vom Frühstückstisch machen:
Frisch gebackenes Brot, Aufschnitt, Käse, süße Aufstriche und süßes Gebäck, Quark, Joghurt, Müsli, frisches Obst und wenn man möchte auch Spiegelei, Rührei und Bacon.

Nach und nach trudelten dann auch die Kids ein. Der Kakao war schon vorbereitet.
Andreas musste immer schmunzeln, wenn er in die Küche kam und dann standen da schon 5 Tassen mit Kakaopulver in einer Reihe. Kamen die Kinder und mein Lebensgefährte, wurde er dann frisch mit heißer Milch zubereitet. Manchmal standen da auch 6 Tassen. Die 6. Tasse war dann für mich. Der Kakao war wirklich lecker!
Im Urlaub brauche ich viel weniger Kaffee als zu Hause, warum auch immer…

Für die Kinder war das am 2. Tag in Namibia etwas beunruhigend. Ich hörte eines der Kinder flüstern “Guck mal, Mama trinkt keinen Kaffee, sondern Kakao!” – “Oh nein, dann hat sie gleich schlechte Laune….!”
Danke…, das habe ich dann mal überhört. Zumal die Urlaubs-Elly selten mal schlechte Laune hat,… 

 

Es war Tag 3 und die Kids wollten auch mal einen Tag bestimmen.

Und wenn ihr jetzt denkt, sie haben sich eine weitere Safari-Fahrt gewünscht, dann irrt ihr euch gewaltig…
Die Kids sind 12,12,13 und 15 und was machen Kids in diesem Alter am liebsten, abgesehen vom ausschlafen und am Handy daddeln: Richtig, shoppen!
Andreas runzelte etwas die Stirn, als er den Wunsch der Kinder hörte und wir ihn fragten, wo das am besten ginge …  Meine Tochter schritt ein: “Moooooooment, Mama hat gesagt, hier ist Winter und ich habe keine kurze Hose dabei und jetzt muss ich bei der Hitze tagsüber mit langer Hose rumlaufen!”  Ok, 1:0 für die Teenie-Tochter,…. Ich habe die Temperaturen des namibianischen Winters tatsächlich unterschätzt. Tagsüber T-Shirt und kurze Hose ist kein Problem.

“Tja Elly, da hat deine Tochter wohl Recht!” lachte Andreas und gemeinsam planten wir, wie wir unseren Tag in Windhoek gestalten könnten, eine schöne Mischung aus Shopping und Sightseeing.  Er gab uns Tipps und empfahl uns eine gute Mall zum shoppen.

Zufrieden mit dem Tagesplan frühstückten wir in Ruhe und fuhren dann Richtung Windhoek.

Die Fahrt Richtung Windhoek 

Die Straße von der Otjisazu-Farm nach Windhoek ist komplett asphaltiert.

Sie führt vorbei an trockenen Flussbetten. Für uns schwer vorstellbar, dass hier in Regenzeiten auch mal reißende Flüsse entstehen können.

Rinder an der Straße. Keine Seltenheit in Namibia. Manchmal stehen sie auch auf den Straßen, machen den Autos aber Platz. Ein Rinderhüter ist aber immer irgendwo in der Nähe.

Einfach nur der Straße nach. Die Landschaft ist wundervoll

 

Paviane sahen wir häufig am Straßenrand 

Deutsche Spuren. Es werden noch viele weitere heute folgen

Angekommen in Windhoek

 

Lage von Windhoek

Wie ihr sehen könnt, liegt Windhoek recht zentral in Namibia

 

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Ein paar Infos zu Namibia und Windhoek

Einwohner Namibia: 2.587.000
Einwohner Deutschland: 83.129.000

Größe Namibia: 824.290 km²
Größe Deutschland: 357.580 km²

Namibia ist fast 2,5 x so groß wie Deutschland, hat aber nur einen Bruchteil der Einwohnerzahl

Einwohner/km² Namibia: 3,1
Einwohner/km² Deutschland: 232,5

Das merkt man, wenn man durch das Land fährt und manchmal stundenlang durch weite Landschaften fährt und nur ab und zu mal ein Haus zu sehen ist oder Gegenverkehr kommt.

Lebenserwartung Männer: Namibia Ø 61 Jahre ; Deutschland Ø 79 Jahre
Lebenserwartung Frauen: Namibia Ø 67 Jahre ; Deutschland Ø 83 Jahre

Windhoek ist die Hauptstadt von Namibia und zudem auch das wirtschaftliche und politische Zentrum des Landes.
In Windhoek leben ca 322.500 Einwohner. Die Gesamtfläche der Stadt beläuft sich auf 5.133 km², dadurch hat man hier eine Einwohnerdichte von 62,82 Einwohner/km²

 

Viele hohe Gebäude, teilweise neu und sehr modern. Es erweckt den Anschein, als sei Windhoek eine sehr wohlhabende Stadt.

Windhoek profitiert von der Lage. Sie ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und daher das bedeutendste Wirtschaftszentrum des Landes.
Trotzdem leben ca 50.000 (!!!) der ca 322.500 Einwohner im Armenviertel Katutura in Wellblechhütten unter ärmsten Bedingungen.

Die 1902 gebaute Kaiserliche Landesvermessung dient heute als Lager und Bürogebäude.

High Court of Namibia

… mit einem Kudu davor!

Professor Fritz Behn hat die lebensgroße Statue in München entworfen, modelliert und gegossen. 1960 wurde die Statue enthüllt.


Independence Ave
ACME – woran erinnert uns das? Richtig, Looney Tunes. Vor allem wenn der Kojote für seine Jagd auf den Roadrunner wieder irgendwas bestellt 
Der historische Erkrath-Gathemann-Kronprinz-Gebäudekomplex ist ein 1910 bzw. 1913 errichtetes und 1927/28 erweiterter Gebäudekomplex.
Es handelt sich um die markantesten Bauwerke aus Zeiten Deutsch-Südwestafrikas, wie Namibia von 1884 bis 1915 hieß.
So hat es also früher hier ausgesehen – die deutschen Spuren sind deutlich zu erkennen.
Die modernen Gebäude im Hintergrund bilden einen unschönen Kontrast. 

 


Der Parlament- Garten und der Tintenpalast im Hintergrund.
Der Tintenpalast ist der Sitz des Unterhauses des Parlaments von Namibia, der Nationalversammlung.
Er gilt als typisches Beispiel eigenständiger deutscher Kolonialarchitektur.
„Tintenpalast“ wurde der spöttische Spitzname für das Gebäude durch die deutsche Bevölkerung als Anspielung auf die zahlreichen Schreiberlinge und ihren hohen Tintenverbrauch.

 

 

 

Unser 1. Ziel:
Die deutsche Evangelisch Lutherische Christuskirche, das Wahrzeichen von Windhoek

Die deutsche Evangelisch Lutherische Christuskirche

 

Sie ist das Wahrzeichen von Windhoek: Die pittoreske Kirche wurde von 1907–1910 von deutschen Missionaren gebaut und am 16.10.1910 geweiht.

Funfact: Nach dem langen Transport der Fenster baute man diese falschherum ein, also mit der Innenseite nach außen.
Erst vor ca. 25 Jahren fiel dieser Fehler auf und die Fenster wurden ausgebaut und richtig herum wieder eingesetzt.

Windhoek selber liegt schon mit 1700 mÜn sehr hoch. 
Die Kirche steht wiederum auch auf einem Hügel. 

 

Blick vom Parkplatz der Kirche Richtung Zentrum 

Wunderschönes Gebäude.

Die Kirche ist eine malerische Symbiose aus dem neoromanischen Stil und dem Jugendstil.

Die Kirche mit dem Independence Memorial Museum im Hintergrund. In dem Museum gibt es oben ein Restaurant, von dort hat man eine schöne Aussicht auf die Kirche.

 

Wir wollten uns aber erst einmal die Kirche von innen ansehen

Deutsche Geschichte – Deutsche Schilder

Mindestabstand brauchten wir nicht halten, denn wir waren die einzigen Besucher. 

 

Jeden Sonntag um 10 Uhr findet hier ein deutscher Gottesdienst statt

Der Innenraum ist hell, die Naturfarben wirken mit den Holzbänken und Holzelementen einladend. 
Wie die evangelischen Kirchen in Deutschland kommt auch diese Kirche ohne Prunk und Protz aus. Obwohl ich selber katholisch bin, stört mich unter anderem (!)  auch das sehr an der katholischen Kirche. Als seien Gebete zu Gott wertiger, wenn sie in einer Kirche voller Prunk gebetet werden….

 

 

Wir verließen die Kirche wieder, um zu dem Museum zu gehen.

Unser nächstes Ziel liegt direkt neben der Kirche:

Das Independence Memorial Museum

Welch ein architektonischer Kontrast.

Meine Jüngste ist K-Pop Fan, lernt sogar koreanisch und freute sich somit auf die Besichtigung des markanten Gebäudes, welches vom (nord-) koreanischen Bauunternehmen Mansudae Overseas Projects geplant und errichtet wurde. Die Eröffnung war 2014, seit 2016 befindet sich im oberen Bereich das Panorama-Restaurant.


Auf dem schwarz-gelben Dortmund-Trikot meines Sohnes landete ein gelb-schwarzer Marienkäfer. Ein BVB – Käfer, wie die Kids ihn direkt begeistert nannten und so durfte er noch eine Weile auf dem Trikot wohnen bleiben. 

 

 

Das Museum war geschlossen, aber zumindest das Panorama- Restaurant war geöffnet.
Es war warm an diesem Tag.

Meine Töchter erinnerten mich mal wieder daran, dass wir gleich shoppen gehen müssten, damit sie mit ihren langen Hosen bei dieser Hitze nicht wegschmelzen würden ….
“Jaaaaahaaaaa, ich habs’s kapiert …. “

Erst einmal erfrischten wir uns im Restaurant mit angenehm kühlen Getränken und genossen die Panorama-Aussicht auf Windhoek.

Aussicht von dem Panoramarestaurant im Independence Memorial Museum

Blick Richtung Kirche ….


…. und zur anderen Seite.

Hier sieht man die alte Feste.

Sie wurde von der deutschen Schutztruppe errichtet, um den Frieden zwischen den sich bekämpfenden Nama und Herero zu sichern.

Als am 18. Oktober 1890 mit dem Bau begonnen wurde, siedelten sich viele Mitarbeiter rund um die Feste an.
Daher gilt der Baubeginn auch als die Grundsteinlegung von Windhoek.

Im Innenhof steht nun das Reiterdenkmal, welches damals vor der Feste stand.


Blick Richtung Zentrum. Die Kids hielten schon einmal Ausschau nach der Mall, damit wir sie gleich leichter finden würden …

Blick zum Luxushügel. Ja, er heißt tatsächlich so.
Der Stadtteil wird von den drei Windhoeker Stadtburgen Heinitzburg (mittig mit kleinem weiß-braunem Turm), Sanderburg und Schwerinsburg (oben links das weiße Gebäude mit Turm)  dominiert.
Ansonsten sind hier große Villen und Einzelhäuser zu finden. Der Luxushügel ist, wie der Name es schon vermuten lässt,  einer der teuersten Stadtteile Windhoeks.

Das dominante Gebäude links ist die Bank of Namibia.
Das runde Gebäude ist das Hilton Windhoek. 
Schade, dass da alles so zuwuchert

Links neben dem Luxushügel liegt die Kirche der NG-Gemeinde Windhoek-Oos, sie ist eine Gemeinde der Niederländisch-reformierten Kirche in Namibia

Das große weiße Gebäude weiter hinten mit der Kuppel ist das State-House, der Amts- und Wohnsitz des Präsidenten von Namibia und ist Sitz der namibischen Regierung.
Das Gelände vom State-House ist 25 Hektar groß und wurde mit einem zwei Kilometer langen Stahlzaun eingefasst. An jeder Ecke der Einzäunung befinden sich dunkel verglaste Wachtürme, an jedem der vier Tore zudem große Wachstuben.
Seit 2016 sind alle Grenzzäune kameraüberwacht.

Nach ca einer halben Stunde und zwei kühlen Getränken verließen wir das Restaurant wieder.
Mit dem Panorama-Aufzug fuhren wir wieder nach unten


Der Turm von unten 



Blick zur Feste

Wir gehen zurück zum Parkplatz an der Kirche.
Vorbei an der Sam Nujoma Statue, er war vom 21. März 1990 bis zum 20. März 2005 Gründungsstaatspräsident von Namibia.

Auf dem Weg zur Mall fuhren wir etwas durch Windhoek

Wir entdeckten viele deutsche Straßennamen

Die reicheren Bewohner wohnen hier in Hanglage auf gut gesicherten Grundstücken

Zurück im Zentrum fuhren wir dann endlich zur Mall. Die Kids waren auch schon leicht ungeduldig von unserer kleinen Sightseeingtour, immerhin war es schon “megaspät” und “kochendheiß” und überhaupt …. leichte Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation

Die Wernhil – Mall

In der Wernhill- Mall gab es einen großen Supermarkt. Schon die Obst- und Gemüseabteilung war gigantisch. Und auch der Rest. Zu Kaufen gab es hier alles. 

Dass es so viele arme Bewohner in Windhoek gibt, lässt sich bei dem Anblick kaum vermuten.
Einzig die Care-Pakete am Eingangsbereich von jedem Supermarkt erinnern daran, dass es viele Menschen hier in Namibia gibt, die nicht einfach so im Supermarkt kaufen können, was sie möchten.
Für wenige Dollar gibt es einen Sack Maismehl, ein großes Paket Nudeln, ich meine, auch ein Paket Reis, ein Paket Zucker und eine Flasche Öl. Eine Monatsration für eine Familie. Viel ist das nicht ….

In der Obstabteilung konnte man sich frischen Obstsalat oder Gemüse selber zusammenstellen. Die Kids und auch wir packten uns jeder einen Becher mit frischem Obst.

 

 


Von der Mall selber habe ich keine Fotos. Mich wundert das selber.
Ich meine mich zu erinnern, dass die Kids sich überall verteilten und am liebsten die halbe Mall leergekauft hätten und ich mit Kids etwas ausbremsen beschäftigt war …

Am Ende gab es für jeden eine Kleinigkeit.
Und für uns alle noch ein paar Getränke für die Fahrt.

Es gibt 5 Malls in Windhoek. Wir waren im Wernhil Park. Das liegt zentral und man kann dort sehr gut parken. 

Preise sind wie immer einiges günstiger als in Deutschland.

 

Im Anschluss daran fuhren wir wieder etwas durch Windhoek. Unser Ziel: Chinatown.
Unsere Erwartung: Ein Chinatown wie wir es damals in San Francisco gesehen haben.

 

Kreisverkehr bei Linksverkehr führt auch linksherum.

 

Wir sind irgendwo falsch abgebogen und fuhren durch Katutura, dem Armenviertel von Windhoek.

Die Blechhüttensiedlung von Katutura

Das Feuer schien keinen wirklich zu interessieren. Löscharbeiten sahen wir keine.

Die Blechhütten von Katutura. Ohne Fenster, ohne Türen. Welche hygienischen Bedingungen da herrschen, lässt sich erahnen.

Irgendwann waren wir dann wieder auf dem richtigen Weg.

Und die Kids? Waren erstaunlich ruhig und wirkten nachdenklich. Die Fragen kamen kurze Zeit später.
“Warum müssen die Menschen in diesen Hütten wohnen?”  “Wovon leben die Menschen?” “Warum schenkt man denen nicht einfach Geld?”  und viele weitere Fragen. Dazu später noch ein paar Zeilen 

 

 

Dortmundstraße – unseren BVB-Fan im Auto freute das.

 

Chinatown von Windhoek 

 

Angekommen in Chinatown. 
Und ein Feuerwehrauto, sehr zu Freude unserer beiden Feuerwehrmänner an Board. 


Der Eingang zu Chinatown. Daneben saßen ein paar Himbafrauen und boten selbstgemachten Schmuck zum Kauf an. Die Kids waren über die traditionelle Stammeskleidung irritiert. Dazu schreibe ich in einem späteren Beitrag noch sehr ausführlich was. 

Es war anders als das Chinatown von San Francisco. Mehr wie eine Laden-Straße mit vielen Lagern. 

 

Die Läden sahen aus wie die Lager von Wish oder Shein. Alles war quitschbunt, viel Glitzer, noch mehr Kitsch, es roch nach Plastik und Weichmacher. Die Kids waren begeistert! 

Die Kids durchstöberten wirklich jeden Laden! Und sie haben einiges gefunden. Stifte im Mangastil, Handyhüllen, Malblöcke im Asia-Stil, ein Brautkleid für mich….”MAMA, das MUSST du kaufen!!!”  “Ähm… leider haben wir nicht soviel Platz im Koffer….” 
Ja, leider passte dieses weiße Riesentülldings mit viel Bling und Pailletten und Rüschenzeugs  nicht in meinen Koffer. Bis zur Hochzeit hatte ich noch etwas Zeit, ca 2 Monate.
Was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnte: Selbst 2 Wochen vor der Hochzeit fehlte mir noch mein Outfit. Obwohl ich schon ein paar mal shoppen war, fand ich nichts, was mir gefiel UND passte,…  Vielleicht hätte ich doch auf die Kinder hören sollen und mir dort eins kaufen…

Das ganze ist in U-Form aufgebaut und auch am Ausgang ist ein imposantes Tor. Trotzdem ist es kein Vergleich zu, China Town in SF. 
Man bekommt hier vieles sehr günstig und es ist nett zu stöbern, aber kein Musst-See in Windhoek. 

Wir haben ein Feuerwehrauto gesehen, also gibts auch eine Feuerwehrstation. 
Und bei zwei Feuerwehrleuten im Auto könnt ihr euch denken, wohin wir dann fuhren.


Erste vielversprechende Schilder

Leider gab es dann aber nicht viel zu sehen. Die ganze Feuerwehrwache ist eingezäunt inkl. teilweise Sichtschutzzaun und viel Grün drumherum 

Der Bahnhofsbereich von Windhoek. Zug fahren würde ich da allerdings nicht unbedingt. Uns schien das nicht sehr vertrauenserweckend.
Wir haben irgendwo unterwegs sogar einen entgleisten Zug gesehen. Lag halt neben der Gleise. 

Schönes Aussichtspanorama über Windhoek. Mittig sieht man auf dem Hügel die Christuskirche und das Independence-Museum.
An roten Ampeln bekommt man öfter mal was zum Kauf angeboten, wie zB kühle Getränke oder frisches Obst für kleines Geld. 

 

Die Menschen versuchen auf verschiedensten Wegen, sich ein paar Dollar dazuzuverdienen.
Sehr beliebt sind die handgeschnitzten Makalani-Nüsse. Eine echte und typische namibische Handarbeit, mit welchen man die Menschen dort unterstützen kann.
Oft trifft man sie auf Parkplätzen, vor Einkaufszentren oder Touri-Spots. In wenigen Minuten schnitzen sie deinen Wunschname oder Wunschtier in die Kastaniengroßen Nüsse.
Diese sind dann tolle Mitbringsel.

 

Auf dem Rückweg entdeckten wir die namibischen Bremer Stadtmusikanten

 

Und dann machten wir uns endgültig auf dem Weg zurück zur Farm. Ca 1 Stunde dauert die Fahrt von Windhoek zur Otjisazu- Gästefarm. 

Die Eindrücke des Tages waren vielfältig und die Kids ziemlich platt. Dementsprechend still war es ausnahmsweise mal auf der Rückbank. 

Der Von Bach Dam bei Okahandja. Dort kann man Boote mieten und auf dem See fahren. Es gibt auch ein Resort am Ufer.  Eigentlich hatten wir das auch angedacht und am letzten Tag einen Ausflug dorthin geplant.
Da aber unser Ausflug zu Okonjima / Africat so eine große Enttäuschung war, fuhren wir statt dessen an dem Tag zum N/a’an ku sê Wildlife Sanctuary.

Dazu aber mehr in einem späteren Beitrag.

Die Straße von Okahandja zurück zur Farm. Ich liebe diese Landschaft, diese langen Straßen ohne Kreuzungen und mit kaum Gegenverkehr  …. ich merke grad, wie sehr ich das alles vermisse …. 

 

 

 

Es war ein Tag voller Gegensätze. Wir sahen die Malls mit viel neuer Kleidung, sahen die Geschäfte mit den vollen Regalen. Spielzeug, Süßigkeiten, Kitsch in Chinatown. Ein Übermaß an Konsum. 
Wir sahen die Himba, ein Ur-Stamm, welcher von und mit der Natur lebt und die moderne Welt ablehnt.
Wir sahen die Blechhütten von Katutura, wo die Menschen kaum genug haben zum Leben. Wo Hoffnungslosigkeit und Armut herrscht.

Das macht nachdenklich. Und dann sinnierten wir gemeinsam. Über Besitz. Über Glück. Und über das Glücklich sein. Ein Gespräch wie ein Brainstorming entstand.
Die Kids fragten sich, wie es ist, in so einer Blechhütte zu leben. Ohne fließend Wasser, ohne Schutz vor Hitze oder Kälte. Vor allem für die Kinder, welche sie gesehen haben. Und ob sie wohl glücklich sind. Aber ist Glück an materiellen Dingen geknüpft?
Vielleicht sind die Menschen in den Blechhütten zwar arm, aber nicht automatisch auch direkt unglücklich?
Es gibt viele reiche Menschen, welche in der Gesamtheit betrachtet arm sind.
Und es gibt viele Menschen, die zwar kein Geld haben, aber deswegen nicht arm sind, sondern sehr reich.  

Es überraschte mich, wie sehr die Kids darüber nachdachten.
Auch kam von den Kids mehrfach die Frage auf, warum man den Menschen nicht hilft.
Es gibt schon einige Hilfsprojekte wie zB das Projekt “Suppenküche”, für welches mehrere ehrenamtliche Helfer mehrmals in der Woche für die Kinder von Katutura kochen.  

“Geh mir aus der Sonne!” , sagte Diogenes einst, als Alexander der Große versprach, ihm jeden Wunsch zu erfüllen.  Dem Philosophen aber war das, was er hatte, genug. – “Geh mir aus der Sonne”  war sein einziger Wunsch, welcher ihn dann glücklich machte.

Wir redeten noch lange, aber eine  Antwort auf die Ausgangsfrage bekamen wir nicht.

 

Dieser Tag ließ uns nachdenklich zurück.

 

Warum knüpfen so viele Menschen Glück an materielle Dinge?
Ist es wirklich der Besitz, der glücklich macht?  

Was macht Dich glücklich?

 

 

 

 

Unser vorerst letzter Abend auf der Otjisazu- Gästefarm neigte sich farbenfroh dem Ende entgegen. 

 

 

 

Danke, dass ihr wieder dabei ward.

Im nächsten Bericht starten wir Richtung Etoscha Nationalpark und verbringen den ersten Abend und den ersten Morgen im Etoscha am Wasserloch, wo wir schon viele Tiere sehen! 

 

 

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Namibia

 

Ein Kommentar

  1. Namibia • Elly unterwegs 21. September 2023

    […] Ein Tag in Windhoek – Shopping und Sightseeing in Namibias Hauptstadt mit deutscher Geschichte… […]

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