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Ausflugstipp in Namibia: Die Felsgravuren von Twyfelfontein und die versteinerten Bäume

Ausflugstipp in Namibia: Die Felsgravuren von Twyfelfontein und die versteinerten Bäume


Ausflugstipp in Namibia:
Die Felsgravuren von Twyfelfontein und die versteinerten Bäume

 

 

Hallo zusammen,

Vielen Dank für eure Genesungswünsche!!!

Ihr habt es vielleicht bemerkt, auf meinen Social- Media- Seiten und hier auf dem Blog ist es grad etwas ruhig. Danke auch an dieser Stelle für die lieben Nachrichten und Nachfragen.

Das 2. mal Corona in diesem Jahr hat mich etwas ausgeknockt. Seit mehreren Wochen bin ich unkonzentriert, sehr müde und schlapp und habe Muskelschmerzen vor allem in den Beinen und Armen.  
In den vergangenen Tagen habe ich mich sehr oft an meinen PC gesetzt, um meinen Namibia-Bericht weiter zu schreiben – aber es fällt mir momentan sehr schwer, mich auf Formulierungen und Gestaltung zu konzentrieren. Auch längere Texte lesen macht mir noch immer etwas Probleme… 

 

Und dann hatten wir ja im November unseren alljährlichen Geburtstagsmarathon.
Im November haben Geburtstag:
Meine Zwillinge, mein Bonussohn (klingt viel schöner als ‘Stiefsohn’), meine Älteste und meine Wenigkeit. Also 5 der 6 Kernfamilienmitglieder. Mein Mann tanzt da ein wenig aus der Reihe, er hat im Februar Geburtstag.
Anfang des Monats November ziehen wir unseren Esstisch auf 3,60 m auseinander und dekorieren das Wohnzimmer mit Girlanden und dann wird jede Woche mindestens 1 Geburtstag gefeiert.
In diesem Jahr ist alles sehr klein ausgefallen. Die Gäste brachten Kuchen mit und Abendessen gab es in diesem Jahr ausnahmsweise nicht. 
Nur den traditionellen ganz eigenen Geburtstagskuchen für das Geburtstagskind habe ich mir nicht nehmen lassen selber zu backen. Seit nun 15 Jahren bekommt jedes Kind zum Geburtstag einen ganz eigenen und besonderen kleinen Geburtstagskuchen.

 

Nun geht’s hier aber weiter mit meinem Namibia- Reisebericht

Heute gibt es einen Ausflugstipp: Die Felsgravuren von Twyfelfontein und die versteinerten Bäume

 

Wir starten unseren Tag in der iGowati Lodge in Khorixas

Das Frühstück ist ausbaufähig. Oder sagen wir mal so: Es war nicht einmal angerichtet. Wurde irgendwie vergessen. Das, was dann in hektischer Eile angerichtet wurde, war ok.
Man wurde satt und es gab auch frisches Obst. Leider keinen Kakao für die Kids. 

Relativ zeitig brachen wir auf zu unserem 1. Tagesziel heute: Die Felsgravuren von Twyfelfontein

Warum so früh?   
Man muss einiges kraxeln dort und je wärmer es wird, desto unangenehmer wird es.

Im Juli ist zwar Winter in Namibia, aber trotzdem können am Tag um 25 Grad erreicht werden (und nachts friert es bzw gehen die Temperaturen Richtung Null)

Achtung, Elefanten kreuzen die Straße!

Leider haben wir sie nicht gesehen.

Staubige Straßen durch malerische Landschaften

Die Fahrt durch das Damaraland war für mich schon das erste Highlight des Tages   Angekommen!  

Wir waren durch die Fahrt wieder ordentlich zugestaubt.

 

Informationen zu den Felsgravuren von Twyfelfontein

Lage

 

Twyfelfontain ist afrikaans und bedeutet übersetzte ‚zweifelhafte Quelle‘. 1947 siedelten die ersten weißen Farmer in dem Gebiet an, jedoch war deren Wasserquelle nicht sehr zuverlässig. Immer wieder versiegte sie.
Die Farmen wurden um 1964 wieder aufgegeben.
Den Namen behielt das Gebiet aber. 

Ein guter Ausgangspunkt für den Besuch der Felsgravuren (und auch vom Damara Living Museum, dazu aber in einem späteren Bericht) ist das kleine Städtchen Khorixas.

Eintrittspreis Felsgravuren von Twyfelfontein

Besuchen kann man die Felsmalereien und Felsgravuren nur mit einem Guide.
Nach einem kurzen Spaziergang vom Parkplatz zum Eingangshäuschen bezahlt man dort die umgerechnet ca 5 – 6 Euro Eintritt p.P. und wird dann einem Guide zugewiesen, welcher dann durch das Gelände führt und viel dazu erklärt und erzählt.

Auch im Namibischen Winter unbedingt Getränke mitnehmen und noch wichtiger: Gutes, festes Schuhwerk. Der Weg führt buchstäblich über Stock und Stein.

 

Unser Besuch der Felsgravuren von Twyfelfontein

Sich in Listen eintragen zu lassen scheint eine Art Nationalsport in Namibia zu sein

 

Und los geht’s!

Unser weiblicher Guide führte uns durch das Gelände. Es war Juli. Es war Winter. Und es war trotzdem extrem warm. 

 

Die Kids: “Hey, guckt mal, da ist was von Minecraft!”

Ja, sieht so aus, hat aber die Natur so erschaffen!


Schaut euch mal die Steine links vom Weg an! Faszinierend, was die Natur so zaubert.

Kraxeln! Den Kids gefiel es!

 

Schon bald erreichten wir die ersten Felsgravuren

 

Im gesamten Gebiet entdeckte man bereits über 2500 Bilder auf 200 Felsplatten. 
Das Alter wird auf 1000 – 10.000 Jahre geschätzt! 
Die meisten wurden in den Fels geritzt, manche wurden aber auch aufgemalt.  Durch Felsstürze sind noch vermutlich viele unentdeckte dabei.


Bereits 1921 entdeckte Reinhard Maack dieses Gebiet und seinen historischen Schatz. 
Obwohl er es in seinen Notizen vermerkte, gerieten die Felsgravuren zunächst wieder in Vergessenheit. 
Die ersten Farmer (Familie Levin) entdeckten auf der Suche nach einer zuverlässigeren Quelle dann die Malereien und Felsgravuren. 
1950 reiste dann ein Experte an, um die Gravuren zu dokumentieren und nach weiteren zu suchen. 
Familie Levin führte damals bereits die ersten wenigen Besucher durch das Gebiet. 
Da es immer wieder (leider) zu Vandalismus kam, wurde das Gebiet 1986 zum Schutzgebiet erklärt und kann bis heute nur mit einem Guide besichtigt werden. 

 

Viele Bilder stellen die Tiere aus der Umgebung dar, welche früher dort von den Menschen gesehen und gejagt wurden. Auch das inzwischen sehr selten gewordene Breitmaulnashorn wurde dargestellt. Und sogar eine Robbe, obwohl das Meer ca 100 km entfernt liegt. 
Oft sieht man Jagdszenen oder eine Art Karte mit Wasserlöchern. 
Man vermutet, dass einige Zeichnungen auch zum Unterricht für Kinder erstellt wurden. 
Und auch einige Rituale wurden hier dargestellt. 

 Hier sieht man eine Art Karte mit Wasserlöchern


Wir haben mehrere Echsen zwischen den Felsen gesehen

… und immer wieder schweifte mein Blick von den Felsgravuren hinüber über die wundervolle Landschaft des Damaralandes … 

 

Man muss sich das mal vorstellen: Vor 1000 – 10.000 Jahren (!!!) standen dort Menschen und haben diese Zeichnungen erstellt – und wir können sie heute noch sehen! 
Weit vor Christi Geburt entstanden die ältesten Gravuren und Malereien. Menschen haben damit ihre Kinder unterrichtet – vor Tausenden Jahren! Und das ist bis heute erhalten! Es ist so schwer, sich das vorzustellen, so faszinierend, so unbeschreiblich! 

Wie viele Malereien und Gravuren hier wohl noch unentdeckt sind…

Die Landschaft ist so atemberaubend!  So eine kaum zu beschreibende Weite bis zu den Bergen am Horizont  – und nicht eine einzige Spur menschlicher Zivilisation!

Immer wieder lagen an der Seite Felsen mit Gravuren oder Malereien.   

Die “Löwenplatte”, eine der bekanntesten Gravuren-Platten 

Mein Lieblingsmotiv: Der Löwe! Dazu gibt es eine ganz besondere Geschichte, welche von einem Guide spannend erzählt wird, so dass selbst die Kids neugierig lauschten.


Oryx-Antilopen und Giraffen

 

 

Die Stunde verging wie im Fluge und wir hätten noch locker eine weitere Stunde dranhängen können. Es war interessant und kurzweilig. Und so faszinierend!

Deswegen ist festes Schuhwerk so wichtig 

 

Das Krokodil am Ausgang

 

 

 

Unser Fazit zu den Felsgravuren von Twyfelfontein

Lohnenswert, denn die Tour ist kurzweilig und sehr interessant. Wenn ihr in der Ecke seid, macht einen Abstecher.

Für mich ist das ein ganz wertvoller Schatz, welchen uns die Menschen vor Tausenden Jahren geschenkt haben. 

Zurecht gehören die sehr gut erhaltenen Felsgravuren und Felsmalereien inzwischen zum Weltkulturerbe! 

 

(In einen der nächsten Beiträge stelle ich euch dann ein weiteres Ausflugsziel in der Nähe von Khorixas vor: Das Damara Living Museum)

 

Wenn ihr schon in der Ecke seid und ihr euch für die Natur interessiert, empfehle ich euch einen weiteren kleinen Abstecher:

Ein weiteres Ausflugsziel: 
Der versteinerte Wald (Petrified Forest) und die Welwitschia-Pflanzen

Ca 50 km von Twyfeltontein entfernt (also für Namibia-Verhältnisse ein Katzensprung) liegt der Petrified Forest.
Mehrere versteinerte Baumstämme kann man hier aus nächster Nähe sehen und außerdem auch die Welwitschia, die Nationalpflanze Namibias, entdecken. Entdecken ist eigentlich nicht das richtige Wort, denn die Pflanzen wachsen hier teilweise mitten auf dem Weg.

Auf einer Fläche von rund 300 × 800 m sind um 60 größere versteinerte Baumstämme verstreut, die zwischen 240 und 300 Millionen Jahre alt sind. 

 

Eintritt Petrified Forest.

Der Eintritt ist in Ordnung (umgerechnet wenige Euro) , zudem kann man an einem kleinen Kiosk kühle Getränke kaufen.
Auch hier darf man das Gelände nur mit einem Guide betreten, welcher wieder viel Wissenswertes erklärt

 

Anfassen an dieser Stelle am Eingang erlaubt und erwünscht.
280 Millionen Jahre alte Erdgeschichte zum Anfassen! 

Die Welwitschia-Pflanze – ein lebendes Fossil


Die Welwitschia-Pflanze. Nicht sehr hübsch anzusehen, dafür aber ein faszinierender Überlebenskünstler. Bis zu 1000 Jahre alt kann sie werden! 1000 Jahre!!!  Daher auch ihr Name, welcher übersetzt soviel heißt wie: „Zwei-Blatt-kann-nicht-sterben“ 

Die Welwitschia- Pflanze ist nur in wenigen Regionen Namibias zu entdecken und ist auf dem Staatswappen von Namibia zu sehen 

Sie überleben, indem das verbreitete Wurzelwerk den morgendlichen Nebeltau aufnimmt. 
Reicht das nicht, bilden die Pflanzen bis zu 3 Meter tiefe Pfahlwurzeln, mit welchem sie dann Grundwasser aufnehmen können. 

 

 

Ein versteinerter Baumstamm. Das Alter wird auf ungefähr 280 Millionen Jahre geschätzt!!! 
Bei mir überstiegen schon die mehrere Tausend Jahre alten Felsgravuren ein wenig mein Vorstellungsvermögen, um das alles zu erfassen. Aber die Bäume toppten das noch. 

Diese Bäume wuchsen noch vor der Zeit der Dinos! 

Damals, als diese Bäume wuchsen, gab es nur einen riesigen Kontinent und es gab noch nicht einmal Dinosaurier – aber diese Bäume existierten schon. Ich konnte kaum erfassen, was ich da sah. 
So einen tiefen Blick in die Geschichte unserer Erde bekommt man selten. 
 

Die Bäume wuchsen damals nicht in dem Gebiet, in welchem sie heute liegen, sondern wurden durch eine riesige Flut am Ende der Eiszeit dort hingespült. 
Zusammen mit den riesigen Stämmen spülte die Flut auch jede Menge Schlamm mit, welcher die Baumstämme luftdicht verschloss. Der große Druck der weiteren Schichten über den luftdicht-eingeschlossenen Stämmen bewirkte so die Versteinerung. 

Die Erosionen haben viele Stämme nun wieder freigelegt, sogar zwei vollständige Bäume, sie sind bis zu 45 Meter lang. 

   

Selbst die Rinde kann man noch sehr gut erkennen. Vor 280 Millionen Jahren gewachsen …. unfassbar. 

Zwischen den Steinen tummeln sich immer wieder kleine Echsen  

Die Jahresringe im versteinerten Baum

Versteinerter Baumstamm und Welwitschia. Zwei Fossile, welche schon ganz andere Zeiten erlebten. 

Hier wuchs mal ein Ast aus dem Baumstamm. Erstaunlich, wie gut selbst das noch zu erkennen ist! 

Zurück am Eingang gönnten wir uns erst einmal etwas zu trinken. Kalte Getränke in Dosen für umgerechnet 1 Euro. 

In Dosen. 

An diesem Tag machte mich das besonders nachdenklich. Wir haben soviel Geschichte gesehen.
Geschichte der Menschen, welche mit der Natur gelebt haben. Voll Respekt und Ehrfurcht vor dem, was sie vorfanden.
Geschichte der Entstehung der Erde. Unserer Erde. Unserer einzigen Erde. 

Vielleicht sollten wir alle lernen, wieder mehr mit ihr zu leben. 

 

 

.

 

 

 

 

 

Unser nächstes Ziel:
Das Damara Living Museum.

Weil das so umfangreich ist, bekommt das einen eigenen Beitrag. 

Einen kleinen Teil nehme ich euch noch mit Richtung Damara Living Museum. 

 

Die Straßen werden regelmäßig geräumt, damit nicht Zuviel Schotter auf der Straße liegt.

Ok, Fenster schließen, gleich wird es richtig staubig!

… das macht mir schon beim bloßen Betrachten Atemprobleme …

Und so sieht die Maschine aus. Fast wie ein Schneepflug, welcher den losen Schotter einfach zur Seite schiebt.

Im nächsten Beitrag geht’s dann weiter. 

Wir besuchen das Damara Living Museum und lernen viel über das Leben und die Traditionen des Damara Stammes 

 

Danke, dass ihr wieder dabei ward! 

Ich freue mich immer sehr über euer Feedback!!! Vielen Dank euch! 

 

 

 

Ausflugstipp in Namibia: Die Felsgravuren von Twyfelfontein und die versteinerten Bäume

 

 


 

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