Last updated on 31. Oktober 2022
Auf Pirschfahrt durch den Etoscha Nationalpark
Auf Pirschfahrt durch den Etoscha Nationalpark
Hallo zusammen,
nachdem wir im letzten Bericht nur in Okaukuejo waren, geht’s heute wieder on the Road – wir fahren etwas durch den Etoscha und sehen hoffentlich viele Tiere.
Also, einsteigen – es geht los!
Im Nachhinein habe ich es schon etwas bereut, dass wir nicht länger im Etoscha waren.
Aber wir wollten auch noch die Dünen weiter im Süden und die Küste bei Swakopmund erkunden und alles geht nicht in der kurzen Zeit. Ok, geht vielleicht wohl – aber wenn man wie wir 4 Kids dabei hat, ändert sich das Reisetempo.
Außerdem wollen wir sowieso mal irgendwann wieder nach Namibia, wir haben soviel noch nicht gesehen – und dann bleiben wir mind. 3 Tage im Etoscha, um auch den östlichen Teil zu erkunden.
So waren wir nur im Süd-Westen.
Wir sind vom Okaukuejo Camp bis zum Halali Camp gefahren, einfacher Weg theoretisch 70 km über Schotterpiste. Klingt nicht viel.
Wenn man dann aber wie wir auch mal zu den Wasserlöchern abbiegt oder irgendwo lange stehen bleibt zum Beobachten, dauern diese 70 km pro Weg auch mal mehrere Stunden
Quelle: Google Maps
Auf der Karte gut zu erkennen: Obwohl wir stundenlang unterwegs waren, haben wir nur einen minikleinen Teil vom Etoscha erkundet.
Nächstes mal – und ich hoffe sehr, das klappt irgendwann – geht’s dann in den östlichen Teil.
Bevor wir zur Pirschfahrt aufgebrochen sind, waren wir noch am Wasserloch von Okaukuejo.
Und da war sehr viel los.
Zebras, Gnus, Kudus, Springböcke, Impalas, Oryx-Antilopen
Kleines Video (von meiner Tochter erstellt):
Auf Pirschfahrt durch den Etoscha Nationalpark
Wow, wir hätten hier noch stundenlang beobachten können. So viele Tiere!
Die Kids konnten immer noch die Antilopenarten bestimmen. Vor ein paar Tagen bekamen sie auf der von Andreas betriebenen Gästefarm Antilopenkunde inkl. verschiedener Hörner zum Anfassen und einer direkten Safari-Fahrt im Anschluss, um das Gelernte zu testen – und sie wussten noch alles!
Wir hofften, auf unserer Pirschfahrt noch andere Tiere zu entdecken wie zB Elefanten, Nashörner, Giraffen – und Raubkatzen.
Vorbei am Aussichtsturm verlassen wir das Okaukuejo-Areal
Der Name Etoscha hat seinen Ursprung in der Ovambo-Sprache und heißt so viel wie „großer weißer Platz“. Und weiß sind auch die Schotterpisten und selbst die Termitenhügel sind hier hell. Weiße staubige Schotterpisten.
Wir werden auf dieser Reise auch noch die roten Sandstraßen fahren, welche zumindest für mich immer so typisch für Afrika waren. Eben bis zu dem Tag, als ich einen ganzen Tag lang im Etoscha von den staubigen Pisten weiß-gepudert wurde.
Die Haare fühlten sich abends an, als wären sie aus genau dem trockenen Steppengras, welches wir an dem Tag im Etoscha soviel gesehen haben. In meinem Kamera-Rucksack war gefühlt ein Kilo reiner Schotterpistenstaub und meine gute Kamera habe ich gar nicht erst ausgepackt. Mein Zoom-Objektiv hatte ich ohnehin nicht. Es ist 3 Wochen vor der Reise kaputt gegangen, konnte nicht mehr repariert werden und ein neues war im Sommer nicht lieferbar. …
Die Fotos an diesem Tag entstanden mit meinem Handy und mit meiner Bridge-Kamera Panasonic Lumix FZ 1000 II *
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Das ist die Straße, welche raus in den Nationalpark führt
Weiße, staubige Schotterstraßen führen durch den Park
Vorfreude!!!!!!
Kleine Betonpoller weisen die Wege zu den anderen Camps oder zu den Wasserlöchern
Das imposante Gemeinschaftsnest von Webervögeln.
Die Männchen bauen Einzelnester – manche Arten aber auch wie auf dem Foto riesige Gemeinschaftsnester, um die Weibchen zu beeindrucken. Manche Männchen bauen sogar mehrere Nester, um ganz sicher ein Weibchen für eines der Nester zu gewinnen.
In Namibia sieht man oft die Gemeinschaftsnester. Es kann eine Höhe von etwa drei Metern und eine Breite von etwa 4,5 Metern erreichen und somit kommt es immer wieder mal vor, dass Äste dem Gewicht nicht standhalten.
Schon bald sahen wir die ersten Tiere
Springböcke.
Vorne links auf dem Foto sieht man ein junges Männchen, die Hörner sind noch relativ kurz.
Durch die weißen staubigen Straßen sind auch die Büsche an den Straßen weiß.
Wirkte manchmal etwas surreal, manchmal aber auch irgendwie frostig-winterlich. Bei angenehmen 20 Grad und blauem Himmel.
Ein Straßenposten kontrolliert den vorbeifahrenden Verkehr.
Auf Pirschfahrt durch den Etoscha Nationalpark
Eine Riesentrappe
Der Strauß wollte noch schnell vor unserem Auto die Straße überqueren
Und dann sahen wir endlich die ersten Giraffen
Immer wieder fegten Staubteufel über die trockene Landschaft
Oryx-Antilopen und Springböcke
Von den Elefanten leider keine Spur.
Wir fuhren weiter von Wasserloch zu Wasserloch.
An welchem Wasserloch man welche Tiere sieht, ändert sich jeden Tag.
Daher lässt sich da pauschal wirklich keine Aussage treffen.
Die Tiere ziehen durch den Nationalpark und manchmal hat man Glück – und manchmal eben nicht.
Immer wieder interessant zu sehen, wie Giraffen trinken
Man muss mal überlegen, wie viele Höhenmeter der Kopf beim Trinken überwinden muss. Giraffen werden bis zu 6 Meter groß.
Überhaupt ist die Giraffe ein sehr faszinierendes Tier.
Sie schlafen zB kaum. Sie dösen zwar öfter mal, aber Forscher haben herausgefunden, dass sie immer nur für ein paar Minuten fest schlafen. Dafür in mehreren Phasen jede Nacht. Dazwischen wird auch mal gefressen. Tiefschlaf ist für Giraffen lebensgefährlich.
Ebenso die Trinkpausen. Damit Giraffen nicht oft trinken müssen – denn so sind sie leichter angreifbar für Fressfeinde – nehmen sie auch aus den Akazienblättern Flüssigkeit zu sich.
Und dann kamen sie: Elefanten!!
Wir standen mit dem Auto auf dem kleinen Parkplatz am Wasserloch und konnten sie sehr gut beobachten.
Ein so toller Moment, unbeschreiblich, diese Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen.
Nach einer Weile zogen sie wieder weiter. Und wir waren wirklich geflasht, sie waren so nah und wir konnten sie ohne Probleme beobachten, wie sie tranken oder sich mit dem Wasser nass-spritzten.
Meine Tochter hat ihrer besten Freundin versprochen, Fotos und Videos von Elefanten zu machen, denn sie liebt Elefanten. Und als wir dann wieder weiter fuhren, hörte ich von hinten “Oh, mein Speicher ist voll! Aber ich hab ganz viele Fotos für N. gemacht!”
Und weiter, zum nächsten Wasserloch. Die Kids packten sich wieder ihre Musikstöpsel in die Ohren und wir hielten Ausschau, vor allem nach Raubkatzen, Elefanten und Nashörner
Die entdeckten wir zwar nicht, dafür aber viele andere Tiere.
Ein ‘Großer Singhabicht’
Da hinten ist die große Salzpfanne.
Und wieder Zebras!
Wir konnten uns daran nicht sattsehen.
Wir wohnen selber sehr ländlich, bei uns sind grad jetzt im Herbst in der Dämmerung Rehe, Fasane und Kaninchen / Hasen auf den Straßen zu sehen und erfordern hohe Aufmerksamkeit beim Fahren.
Und in Namibia sind es Zebras, Giraffen, Warzenschweine usw
Die kleine Elefantenherde vom Wasserloch vorhin zog weiter
Auf Pirschfahrt durch den Etoscha Nationalpark
Und wieder Zebras! Die gibt es im Etoscha wirklich überall
Und wir hatten zwischendurch Sorge, vielleicht keine zu sehen. ..
Ein kleiner Giraffenkampf
Etwas weiter bevölkerte eine Herde Springböcke die Straße. Wir fuhren in Schrittgeschwindigkeit und sie machten Platz.
Ein paar Impalas folgten den Springböcken
… der hat wohl irgendwie den Anschluss verpasst
Wir entdeckten eine Rote Kuh-Antilope (In Namibia Red Hartebeest genannt) , wow!
So eine hatten wir bislang noch nicht gesehen.
Und Zebras! Yeah!!!!
Ein Schakal
Und wieder Blick Richtung Salzpfanne
Wir sahen eine Menge Autos am Straßenrand. Also gab es da was zu sehen.
Und was?!
Wir suchten – und dann entdeckten wir sie sie: 3 Hyänen im Gras
… und ihre Beute!
Die Antilope fraß nichtsahnend. Hinten im Gras lauern die Hyänen
Im Auto starteten wilde Diskussionen, flüsternd natürlich.
Und dann waren die Lager gespalten.
Die einen hofften, dass die Hyänen den Springbock packen. “Endlich mal Action!”
Die anderen hofften, dass er es überlebt. “Oh nein, der arme!”
“Können wir den nicht einfach wegjagen?”
– “Nein!!! Bist du doof?!”
“Aber guck doch mal, wie süß der ist!”
– “Ja, und lecker!”
Gespanntes Beobachten.
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Und dann sagte keiner mehr was. Alle schauten gespannt auf die sich vor uns gebotene Szenerie.
Lange passierte erst einmal gar nichts. Der Springbock lief immer mehr in Richtung der Hyänen.
Von der Rückbank kam ein verzweifeltes-flüsterndes “Neeeeeiiiiiiin!” gefolgt von einem ebenfalls leiste flüsternden “Jaaaa, lauf noch weiter….”
Aber:
Normalerweise jagen sie gegen den Wind. In diesem Fall nicht – und dadurch bemerkt der Springbock die drei – und läuft davon
Die Hyäne guckt hinterher …
… und geht zu den anderen beiden.
Man beriet sich scheinbar kurz …
… hielt Ausschau nach neuer Beute ….
… und jeder ging wieder auf seinen Platz.
Lager 1 freute sich, Lager 2 war enttäuscht.
Aber überhaupt so eine Situation mal live zu erleben war schon spannend!
Auf dem Weg nach Rietfontain sahen wir wieder Elefanten.
Erst nur drei …
… und dann eine große Herde. Sie schienen auf dem Weg zum Wasserloch zu sein.
Eine riesige Elefantenherde zog zum Wasserloch
Mir fehlen die passenden Worte, um das zu beschreiben. Eine riesige Elefantenherde, darunter viele Jungtiere, läuft durch Landschaft. Zwischendurch trötet einer und alle anderen Tiere wie zB Zebras machen Platz.
Früher haben wir den Kindern immer ein Lied vorgesungen:
TextWas müssen das für Bäume seinWo die großen Elefanten spazieren geh’nOhne sich zu stoßen?Links sind Bäume, rechts sind BäumeIn der Mitte ZwischenräumeWo die großen Elefanten spazieren geh’nOhne sich zu stoßen
Was müssen das für Flüsse seinWo die großen Elefanten spazieren geh’nOhne Badehose?Links sind Flüsse, rechts sind FlüsseIn der Mitte RegengüsseWo die großen Elefanten spazieren geh’nOhne Badehose
Was müssen das für Brücken seinWo die großen Elefanten spazieren geh’nOhne sich zu bücken?Links sind Brücken, rechts sind BrückenUnd dazwischen große LückenWo die großen Elefanten spazieren geh’nOhne sich zu bücken
Was müssen das für Berge seinWo die großen Elefanten klettern geh’nOhne abzustürzen?Links sind Berge, rechts sind BergeIn der Mitte tanzen ZwergeWo die großen Elefanten klettern geh’nOhne abzustürzen
Lied: https://www.youtube.com/watch?v=1abIH_PSWDM
Und genau dieses Lied sangen wir jetzt! Es passte perfekt. Elefanten, Bäume und gleich auch ein Gewässer.
Dieses Lied machte mir aber auch bewusst, wie groß die Kids schon sind.
Meine Älteste startet bald mit ihrem Führerschein und ich frage mich sooft, wo die Zeit nur geblieben ist … Wenn ich jetzt meine kleine Nichte bei mir habe, denke ich an die Zeit, als meine Kinder so klein waren. Das ist gefühlt schon so lange her …
Kinderlieder haben wir schon länger nicht mehr gesungen. Aber den Text konnten sie noch alle. Wieder so ein toller Moment, eine Situation, die man so nicht planen konnte und mich so mit Glück erfüllte, das alles mit meinem Mann und den Kids erleben zu dürfen.
Schaut euch mal diese wundervollen Tiere an. Und ihre niedlichen Jungtiere. Wir schmolzen dahin. Auch von den anderen kam nur ein “Ohhhhhhh sind die süüüüüüüß.” “Guck mal, der ist ja noch ganz klein!”
Die Zebras dösten da bis grad noch – nun standen sie auf und machten Platz, um die Herde passieren zu lassen
Die Jungtiere waren immer nah bei den Großen, meistens sogar mitten drin in der Herde
Endlich sah man auch das Kleinste der Jungtiere.
Meine Tochter bedauerte in dem Moment, dass ihr Handyspeicher schon voll war.
“Mama, ich weiß ja, dass Du auch ein Foto machst!”
Jep, ein (!) Foto. Evtl, ganz vielleicht, auch ein paar mehr….
In den Rüssel von ausgewachsenen Elefanten passen bis zu acht Liter Wasser!
Elefanten trinken bis zu 200 Liter Wasser am Tag.
In der Schule würde jetzt eine mathematische Textaufgabe daraus werden.
Mathe stand aber an dem Tag nicht auf dem Stundenplan, sondern Biologie, und davon jede Menge!
Trinkt der große da noch Milch bei der Mutter?!
Vor lauter Glück über die Elefanten übersah ich fast, dass auf der anderen Seite eine Herde Kudus am trinken war. Ich mag diese majestätischen Tiere sehr.
Das mit den Elefanten war aber auch so toll anzusehen. In keinem Zoo der Welt bekommt man so eine Herde zu sehen mit so vielen Jungtieren.
Viel zu schnell waren die Elefanten mit ihrer Trinkpause fertig und zogen weiter.
Wir hätten ihnen noch stundenlang zusehen können.
Ahhh, wieder ein Zebra. Posieren die eigentlich absichtlich immer so Richtung Kamera?
Und noch ein Kudu! Sogar ein männlicher mit seinen tollen Hörnern!!!
…. und wieder Zebras. Die sind wirklich überall.
… oha… ist aber gut gegangen!
Eine Herde Impalas
Und wieder Elefanten und wieder mit Jungtier!!!! Wahnsinn, was haben wir für ein Glück!!!
Und dann entdeckten wir noch 2 Nashörner, direkt am Straßenrand. Sie waren so nah, unbeschreiblich.
Wow, das war ein toller Tag im Etoscha, wir haben so viele Tiere gesehen.
Auch wenn wir keine Raubkatzen gesehen haben (wobei ich mir sicher bin, wir sind an vielen vorbei gefahren, sie verstecken sich immer sehr gut) – waren wir glücklich über den ereignisreichen Tag im Etoscha und den vielen Tiersichtungen.
Aber eines weiß ich jetzt schon:
Sollte ich irgendwann mal wieder nach Namibia kommen, würde ich 3 Tage im Etoscha bleiben. Einmal komplett Süden und Osten.
Bye Bye Okaukuejo.
Und zum Abschied kreuzte noch eine Giraffe den Weg zwischen Okaukuejo und dem Etoscha-Ausgang.
So, das wars jetzt erst einmal mit den Tieren Afrikas. In den kommenden Tagen steht Kultur und Erdkunde auf dem Stundenplan. Aber keine Sorge, es wird sicherlich nicht langweilig!
Bis zum nächsten mal, bye!
Linktipps zu anderen Reisebloggern mit Berichten aus dem Etoscha- Nationalpark
Einen sehr schönen und übersichtlichen Guide hat Sebastian auf seinem Blog verfasst.
Hier findet ihr alle Informationen zu den Camps, Lodges, Reisezeit, Tiersichtungen und vieles mehr
https://www.off-the-path.com/etosha-nationalpark/
Thomas und Melanie haben sich bei ihrer Namibia-Reise auf den Etoscha-Nationalpark konzentriert.
Herausgekommen sind dabei jede Menge toller Fotos und viele nützliche Infos für euren ersten Besuch im Etoscha
https://www.jansens-pott.de/etosha-national-park-erfahrungen-und-tipps/
Auf Pirschfahrt durch den Etoscha Nationalpark
Bereits veröffentlichte Berichte aus Namibia:
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