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Die Freiheitsstatue und der Eiffelturm… von Tokyo

Die Freiheitsstatue und der Eiffelturm… von Tokyo


Die Freiheitsstatue und der Eiffelturm… von Tokyo

 

Hallo zusammen,

es gibt einen kurzen Zwischenbericht, denn der nächste wird etwas länger.
Eigentlich bin ich kein Freund davon, daher hatte ich diesen und den nachfolgenden Bericht erst zusammen geplant, aber damit hättet ihr lahme Finger vom scrollen bekommen.

Denn im nächsten Bericht nehme ich euch mit nach Shibuya. Das ist der Stadtteil mit der berühmten Kreuzung, auf welcher in Peakzeiten Hunderte Menschen gleichzeitig die Straßenseite wechseln und dieser hat zudem seit ein paar Jahren auch eine lohnenswerte Aussichtsplattform.
Dazu dann aber im nächsten Bericht.

 

In diesem Bericht nehme ich euch mit nach Paris und New York!

Aber ganz von Anfang an.

Wir hatten einen spannenden Vormittag im TeamLab Planets Tokyo und unser nächster ‘offizieller’ Programmpunkt war tatsächlich erst um 19 Uhr, denn für diese Uhrzeit hatte ich Tickets für die Aussichtsplattform.

 

Es war schon früher Nachmittag und wir hatten Hunger. Und außerdem hatten wir irgendwie noch nicht das Gefühl, in Japan angekommen zu sein.
Gestern Abend spät war unsere Ankunft, heute früh direkt um 7 Uhr wieder los, da wir Zeit-Tickets hatten. 

Und eigentlich hätte am Nachmittag schon der der erste Tempel auf dem Programm gestanden. Aber wir hatten alle irgendwie keine Lust. Die Kids nicht. Und ich auch nicht. Wir wollten erst einmal ankommen und Japan etwas auf uns wirken lassen. 
Wir überlegten, was wir machen könnten. Die Entscheidung fiel auf einen Spaziergang Richtung Odaiba und Rainbow-Bridge.
Odaiba liegt auf einer künstlichen Insel in der Bucht von Tokyo und gilt als Hightech-Viertel. Die Idee war gut. Und wir spazierten einfach los.

Einfach mal treiben lassen. 

Auf dem Weg erzählte ich den Kids, dass wir uns dann ja auch die Freiheitsstatue anschauen könnten. Eines der Kids flüsterte den anderen beiden zu: “Mama bekommt der Jetlag nicht…..” Ich schmunzelte und meinte nur: “Wartet ab, ihr werdet es ja sehen!”

Zu Fuß waren es vom TeamLab Planets bis Odaiba um 3,5 km.

Wir hatten Zeit und ließen uns einfach treiben.

Einen ersten kleinen Stopp machten wir am Natural Lawson Shop. Wir kauften ein paar Getränke und Snacks.

Unser Lieblingssnack in Japan. Mit den kleinen Erdbeer-Stückchen (?) schmeckte es besonders fruchtig.
Leider konnte ich bislang diese Sorte nirgends in Deutschland finden. Erdbeere gibt es, aber nicht mit diesen kleinen Erdbeer-Stückchen.

 

Wir entdeckten dieses Schild. Soll das ein Rikscha darstellen?!

Für meinen Feuerwehrmann zu Hause fotografierte ich das Feuerwehrauto.

Einen schönen Blick auf die Rainbow-Bridge hatten wir von der Fujimi Bridge (富士見橋 )

Oben auf der Brücke stehend fielen uns die kleinen Fische auf, welche immer wieder aus dem Wasser sprangen. Immer und immer wieder, ein interessantes Schauspiel.
Sind das Grey Mullets? Falls das jemand weiß, würde ich mich über eine Info freuen. Danke

Wir genossen es, uns einfach etwas treiben zu lassen. 
Alles war so anders. Jedes Schild. Jedes Fahrzeug. Die Menschen. Einfach alles. 
Wir sogen alles auf und gefühlt fotografierte ich jedes Teil, was mir japanisch genug erschien, um es später meiner Familie und meine Freunde und auch euch hier auf dem Blog zu zeigen. 

Uns fiel noch etwas auf: 
Auf unserem Weg passierten wir mehrere Firmen-Zufahrten. Und an jeder Stand eine Art Aufpasser. Wenn ein Fahrzeug das Firmengelände verließ und dann den Bürgersteig dabei überquerte, dann hat er seinen roten Laternenstab gewunken, damit die Fußgänger stehenbleiben. 

Den Kids fielen LKWs auf mit süßen Katzen. Bzw eine Katzen-Mama mit einem Jungtier, welches sie transportiert. Es ist das Logo von Yamato-Transport und da wir dieses Logo sehr oft gesehen haben, auch scheinbar eine sehr große Transportfirma, vergleichbar in etwa bei uns mit DHL.
Manche nutzen den Service von Yamato, um sich die Koffer von einem Hotel zum anderen schicken zu lassen.
Wir haben das nicht gemacht, daher kann ich dazu nichts sagen.

 

 

Ui, das war ja wieder was für mich. Passfotos von Kunden zu machen gehört zu einen meiner Hauptaufgaben im Fotostudio, deswegen finde ich es sehr interessant, wie die Passbildvorgaben in anderen Ländern sind. Findet ihr langweilig? Meine Kids auch ….

Während ich mir sehr interessiert den Passbild-Automat angesehen (“Guckt mal, die haben einen blauen Hintergrund…”)  und meine Kinder mit meinen Anekdoten scheinbar sehr gelangweilt habe, stromerten sie nämlich kurz darauf in der direkten Umgebung und entdeckten unweit vom Passbildautomat einen kleinen Supermarkt. Seit unserem letzten Snack waren schon mindestens 500 Meter vergangen und eigentlich wollten sie auch gerne was Warmes.

Schaut mal, was ich beim Gebäck entdeckt habe. Etwas Heimat, fern der Heimat.

In Japan haben wir mehrfach in den kleinen Supermärkten gesehen, dass es an der Kasse warme Snacks gab – für kleines Geld. In dem Family-Mart gab es verschiedene Snacks mit Brötchen und warmen Hühnchen und wir nahmen ein paar davon mit.
Gegenüber vom Family Mart war schon direkt der Odaiba Beach.

Odaiba Beach

Während wir aßen, konnten wir wieder hunderte Fische bei ihren tollen Sprüngen beobachten.

Aber erinnert ihr euch noch, was unser Ziel war? Genau, die Freiheitsstatue.

Wir gingen ein paar Hundert Meter am Strand entlang.

 

An dieser Stelle gedenken wir einmal der Sonnenbrille meiner Ältesten, welche diesen Ausflug nicht so ganz überstanden hat. Fragt mich nicht, wie sie das geschafft hat ….. Teenager haben ein Talent für soetwas.

 

Der Odaiba Beach ist sehr schön. Am Strand befindet sich ein kleines Restaurants, eine kleine Eisdiele und mehrere öffentliche Toiletten.

 

Uns fiel ein besonderes Gebäude auf.

Bei dem Gebäude handelt es sich um das Gebäude des Fuji Television.
In der Kugel ist eine Ausstellung ist sie ist gegen eine kleine Eintrittsgebühr für die Öffentlichkeit zugänglich.
Von dort hat man einen wundervollen Blick über Odaiba, die Bucht von Tokyo und die Rainbow-Bridge.
Ratet, wer das erst zufällig bei der Recherche für diesen Bericht hier gelesen hat,….
Aber eigentlich hätten wir auch keine Freizeit gehabt, aber wir haben an dem Nachmittag uns ganz bewusst und ganz spontan etwas Freizeit genommen, um in Japan “anzukommen”
Und das war auch genau richtig so, auch für die Kids.
Auf unserem Plan standen noch 2 Aussichtstürme. 

Es gibt einen sehr schönen Weg für Fußgänger, welcher direkt zur Freiheitsstatue führt.

 

 

Und tadaaaaaa, da ist sie.

Die Kids “Häh, Mama hatte ja wirklich Recht… warum steht die hier?!”

 

Dieser Beitrag ist nicht sehr lang, daher mal etwas zur Geschichte von Tokyo

Tokyo auf der Insel Honshu ist die Hauptstadt von Japan. Aber das war nicht immer so.
Bis 1868 hieß die Stadt Edo. Und Edo war auch nicht die Hauptstadt von Japan.
Damals, bis 1868, war Kyoto die Hauptstadt von Japan. Und Tokyo hieß Edo.

Die Hauptstadt von Japan war Kyoto und Tokyo hieß Edo

Wo wir schon bei alten Namen sind: Ganz früher, um das 5. Jahrhundert herum, hieß Japan noch Yamato (大和) . Moment, das hatten wir doch heute schon einmal irgendwo?
Richtig, das große japanische Transportunternehmen von Japan heißt auch so, die mit den Katzen im Logo.

Im 15. Jahrhundert wurde Edo gegründet, damals noch als Burgstadt.
Da, wo heute der Kaiserpalast steht, baute Fürst Ota Dôkan eine Burg – der Grundstein für das heutige Tokyo.

1590 ging Edo in den Besitzt der Familie Tokugawa über.
1603 wurde ein Mitglied aus dieser Familie, Tokugawa Ieyasu (1542 – 1616), zum Shogun, das war der höchste Titel im feudalen Japan.  Edo wurde damit zum politischen Zentrum Japans.
Tokugawa Ieyasu erweiterte die Burg von Edo und entwarf erste Pläne, um aus Edo eine Stadt zu machen.
Er legte Kanäle an, damit das Gebiet mit Booten erschlossen werden konnte.
Außerdem füllte er die Flussmündung auf, an welcher sich die Burg Edo befand (Edo heißt soviel wie Flussmündung)  und trug die Hügel in der Umgebung ab.
Die Lage für die Stadt war ideal. Die Bucht bot mehr Schutz als ein Hafen am offenen Meer.
Außerdem ist die Lage weit weg vom asiatischen Festland geographisch von Vorteil, denn so war sie nicht so leicht von Invasoren wie zB den Mongolen zu erreichen.

Um 1700 gehörte Tokio mit um die 1,3 Millionen Einwohnern zu den größten Metropolen der Welt.

Es folgten einige Kämpfe, Feuerbrünste, Erdbeben.

Im 19. Jahrhundert kämpften Truppen des Kaisers und des Shoguns um die Vorherrschaft im Land.

1868 gewannen die Truppen des Kaisers, der letzte Shogun verließ das Edo- Schloss und der damalige Kaiser Meiji zog ein.
Von da an hieß Edo Tokio – übersetzt heißt das “östliche Hauptstadt”.
Kyoto bedeutet Hauptstadt-Stadt – aber ab 1868 löste Tokyo Kyoto mit dem Einzug des Kaisers nach Edo als Hauptstadt Japans ab.

Mit dem neuen Kaiser kamen auch modernde Errungenschaften aus dem Westen nach Japan.
Es wurden nicht mehr Holzhäuser, sondern Steinhäuser gebaut, es gab Pferde-Busse, später auch Straßenbahnen und auch die westliche Mode hielt Einzug in Japan.

Am 1. September 1923 zerstörte das große Kantô-Erdbeben einen Großteil der Stadt. Wie damals in Lissabon auch hatte das schwere Erdbeben schwere Feuersbrünste ausgelöst. 132.000 Häuser wurden zerstört, 140.000 Menschen starben bei dieser Katastrophe.

Schon damals zeigte sich die Denkweise der Japaner. Denn sie sahen eine Chance aus diesem schlimmen Ereignis und beim 7-jährigen Wiederaufbau wurde die Infrastruktur neu angepasst. Es wurden mehr Straßenbahnlinien gebaut und die Straßen wurden verbreitert.

1930 war Tokio wieder aufgebaut, aber lange Ruhe hatte die Stadt nicht……

1945 bombardierten amerikanische Militärflugzeuge in über 100 Luftangriffen Tokyo, wieder brachen überall Brände aus. 145.000 Menschen verloren dabei ihr Leben.

Wieder wurde Tokyo neu aufgebaut, Tokyo war ein zweites mal in wenigen Jahren aus der Asche aufgestanden.

Fast alle von Touristen gerne besuchten Gebäude stammen aus der Zeit nach dem Krieg. Der Kaiserpalast zum Beispiel, dessen Rekonstruktion nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 1962 abgeschlossen wurde oder auch der 1958 gebaute rot-weiße Tokyoturm. Das Wahrzeichen der Stadt ist 333 m hoch und wurde dem Pariser Eiffelturm nachempfunden.

Auch hat man in der gesamten Fläche der Präfektur Tokyo über 200 kleinere und größere Parkanlagen gebaut. Kleine Ruheoasen, wenn man mal eine Pause von der Dauerbeschallung und den unzähligen Neonreklamen in den Stadtteilen braucht. 

1955 hatte Tokyo bereits 6 Millionen Einwohner.

Heute wohnen in der Präfektur Tokyo knapp 38 Millionen Menschen.
Tokyo ist somit im Ranking von 2023 die größte Stadt der Welt.
Kaum zu glauben, was aus dem kleinen Dorf Edo mit einer Burg und ein paar einfachen Holzbauten in nur 150 Jahren geworden ist, oder?

Warum steht in Tokyo die Freiheitsstatue?

Aber ich wollte euch ja auch erzählen, warum in Tokyo eine kleine Version der berühmten Statue of Liberty steht.

Die Freiheitsstatue steht auf der künstlichen Insel Odaiba. 
Erst 1979 wurde diese Insel fertig gestellt und ab Mitte der 1990er zu einem Einkaufs- und Unterhaltungsviertel. 
Nachts hat man von dem Strand einen tollen Blick auf Tokyo und auf die Rainbow-Bridge. 

Ende der 90er Jahre, genauer gesagt im Jahr 1998, wurde die Mini-Liberty von den Franzosen an die Japaner verliehen. Sie sollte der französisch-japanischen Verbindung Tribut zollen und wurde dann auch wieder ordnungsgemäß an Frankreich zurück gegeben. Aber die Freiheitsstatue war so beliebt, dass man im Jahr 2000 beschloss, wieder eine Lady Liberty dort zu errichten – und seitdem steht sie da und bildet mit der Rainbow-Bridge und der Skyline im Hintergrund ein tolles Fotomotiv. 

11 Meter ist sie hoch und damit von der Größe nur 1/7 ihrer ‘großen Schwester’ in New York. 

Und das ist längst nicht die einzige “Kopie”. Es gibt zB noch weitere in Shimoda, Osaka, Las Vegas, in Paris stehen gleich 5 kleine und noch kleinere Kopien usw.
Insgesamt gibt es weltweit ca 200 Kopien der Freiheitsstatue.  

 

Das Original in New York. 93 Meter hoch 

 

Las Vegas. 46 Meter hoch. 

 

Die Liberty auf der kleinen Seine-Insel in Paris haben wir auch schon gesehen, aber nur aus der Ferne und von hinten von einer Brücke aus. 

 

 

 

In Odaiba hätten wir soviel unternehmen können. Hier kann man durchaus mehrere Tage verweilen, ohne dass es langweilig wird. 
Aber wir hatten Tickets für Shibuya und wollten uns das Viertel vorher auch noch einmal bei Tageslicht ansehen. 
Also – auf nach Shibuya! 

Von der Straße Richtung Brücke hat man einen tollen Blick über den Odaiba Beach. 

Auch der Rückweg führte uns über die Rainbow-Bridge. 

Der Eiffelturm von Tokyo

Wir fuhren vorbei am Tokyo Tower. Tagsüber sieht er dem Eiffelturm ähnlich, aber die Farben sind anders. 
Nachts, wenn er beleuchtet ist, sieht er seinem französischen ‘Kollegen’ zum Verwechseln ähnlich. 

Eiffelturm Paris (Foto entstand auch im Oktober, in 2021)

 

 

Warum steht denn hier in Tokyo nun auch noch ein Eiffelturm?

Der Tokyo Tower wurde 1958 gebaut, knapp 70 Jahre später als der Pariser Eiffelturm.  
Und ja, die Japaner haben damit tatsächlich den Eiffelturm kopieren wollen. 
Nach dem 2. Weltkrieg wollten sie ein Bauwerk errichten, welches symbolisch für die wieder erstarkende Wirtschaftsmacht Japans stehen sollte. 
Man schaute sich in der Welt um und entschied sich für einen Nachbau des Eiffelturms. 
Und der Tokyo Tower ist sogar noch größer als sein französisches Pendant. 
Der Eiffelturm ist 324 Meter hoch, der Tokyo Tower hingegen 333 Meter. 
Dafür ist er aber um einiges leichter. Der Eiffelturm wiegt 7000 Tonnen, der Tokyo Tower ‘nur’ 4000 Tonnen. 
Unnützes Wissen? 
Wenn ihr mal irgendwann bei Günter Jauch sitzt und gefragt werdet, wieviel der Eiffelturm wiegt, dann wisst ihr es. 

Und warum ist er rot-weiß? 
Mit der Signalfarbe sollten Flugzeuge ihn früh genug sehen. Denn lange Zeit war der Tokyo Tower nicht von lauter Wolkenkratzern umbaut. 
Heute sieht man ihn manchmal gar nicht, denn im Vergleich zu den Hochhäusern wirkt er fast sehr klein. 
In Paris ist der Eiffelturm von fast überall irgendwie zu sehen. 

Und auch einen neuen Aussichtsturm gibt es inzwischen, den Tokyo Sky-Tree. Dazu schreibe ich in einem späteren Bericht noch mehr. 

Wir sind inzwischen fast angekommen in Shibuya! 

Und kleiner Spoiler: Der nächste Bericht wird etwas länger

Danke, dass ihr wieder dabei ward.

Bis zum nächsten mal

 

 

 


Meine Tipps für euren Ausflug nach Odaiba  (Affiliatelinks)

 


Die Freiheitsstatue und der Eiffelturm… von Tokyo

Singapur und Japan: Alle bereits veröffentlichte Berichte

 

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