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Outback: Sonnenuntergang am Uluru (Ayers Rock)

Outback: Sonnenuntergang am Uluru (Ayers Rock)


Outback: Sonnenuntergang am Uluru (Ayers Rock)


Reisezeit: Sommer 2025.
3 Wochen
Sydney – Rotes Zentrum – Ostküste
Meine 3 Teenager und ich


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Tag 2 in Australien (und Tag 4 unserer Reise)

Donnerstags startete unsere Reise morgens am Bahnhof in Münsterland. Mit dem Zug fuhren wir nach Frankfurt, abends startete unser Flieger nach Bangkok.
Freitag Nachmittags (Ortszeit) landeten wir in Bangkok und haben spontan eine Guided Tour gebucht.

Zum Bericht: Ein 10-Stunden-Stopover in Bangkok 

Am Nachmittag des Folgetages erreichten wir endlich Sydney – endlich!
Nach all den Stunden unterwegs fühlte sich das Ankommen fast unwirklich an.

Am Abend spazierten wir hinunter zum Ufer, von wo aus wir das Opernhaus und die Harbour Bridge in ihrer ganzen Pracht sehen konnten.
Wir aßen im bunten Luna Park und ließen den Tag mit Blick auf die leuchtende Skyline ausklingen.

Zum Bericht: Unser erster Abend in Sydney

Dieses Gefühl, wirklich angekommen zu sein, war unbezahlbar.

Teenager, Jetlag und eine Mama, die alles viel zu knapp gep

Der Tag danach … lant hat…

Sydney. 6 Uhr morgens.
Der Wecker klingelte – erbarmungslos.
Wir schälten uns müde aus den Betten.

Megadoofe Idee, direkt am nächsten Tag weiterzufliegen …

Und apropos doofe Ideen:
Wer kam eigentlich auf den glorreichen Gedanken, nachts die Klimaanlagen-Heizung auszuschalten?
Leider (auch) ich.
Warum? Keine Ahnung. Angst vor zu viel Hitze? Zu trockener Luft?
Oder meine uralte Panik, dass das Ding überhitzt und anfängt zu brennen?
Wie auch immer – es war eiskalt.

Draußen 8 °C, drinnen gefühlt kaum wärmer. Das sind für Juli und August die normalen Temperaturen in Sydney. 
Wir waren nicht nur müde, sondern auch durchgefroren.

Die heiße Dusche half ein bisschen, aber der Matsch im Kopf blieb.
Meine drei Teenager waren wortkarg.
Und wenn sie etwas sagten, war’s Gemotze: zu früh, zu kalt, zu alles.
Ich verstand sie. Mir ging’s ja genauso.

Was hatte ich mir nur dabei gedacht, den nächsten Flug direkt am Folgetag zu buchen?

Tipp für euch:  Macht das nicht.
Gebt euch und eurem Körper Zeit zum Ankommen.
Nehmt euch kein Beispiel an mir.

Sonst sitzt ihr – so wie ich – völlig übermüdet und kaffeelos mit motzenden Teenagern im Uber auf dem Weg zum nächsten Ziel.

Immerhin sahen wir dabei unser erstes australisches Tier – ein Australbuschhuhn, das gemütlich am Straßenrand entlang stolzierte.

Der Fahrer kam pünktlich – und meine drei Teenager waren tatsächlich schon fertig.
Trotz des ‚blöden Jetlags‘, ‚zu kalt‘, ‚viel zu früh‘, ‚warum-überhaupt-Australien‘ und ‚hundemüde‘.

Ich fragte, wer denn die großartige Idee gehabt hatte, nach 30 Stunden Anreise mit zehn Stunden Stopover direkt am nächsten Morgen weiterzufliegen.

Drei mörderische Blicke.
„Mama, ernsthaft?!“ – „Das ist überhaupt nicht lustig!“

Vielleicht nicht die allerklügste Idee, müde Teenager zu ärgern,… 

Um ehrlich zu sein – ich konnte sie ja verstehen…. Glücklich war ich im Nachhinein mit meiner Entscheidung auch nicht,…. Aber ändern konnte ich es halt auch nicht mehr.

Ich beschloss, lieber nichts mehr zu sagen und den Blick aus dem Fenster zu genießen.
Frühmorgendliches Sydney – noch still, die Sonne schimmerte über den Dächern.

Noch ein kurzer Blick auf das Opernhaus. In 3 Wochen würden wir es wieder sehen. Denn unsere Reise startete und endete in Sydney.  

Kaum am Airport angekommen, begann das Verhandeln meiner Teenager. 
„Wir sind super früh aufgestanden, waren pünktlich – also Frühstück bei McDonald’s!“ verkündete meine Tochter mit diesem Tonfall, der keine Zustimmung erwartet.

Die Zwillinge nickten begeistert. „Hier gibt’s sogar einen im Terminal, Mama!“

Tja. Drei gegen eins. Da hatte ich ohnehin nicht mehr viel mitzureden. 
Ich war einfach froh, dass es heute früh alles so gut geklappt hat und wir alle pünktlich am Airport angekommen sind.

Am Flughafen ist es ohnehin schwierig, für alle ein gutes und bezahlbares Frühstück zu finden. Daher ließ ich mich auf das ungesunde Teenager-Frühstück ein.
Ich persönlich wollte einfach nur Kaffee! Und den gibt es auch bei McD. 

Aber zu aller erst mussten wir uns ums Einchecken kümmern.

Die Inlandsflüge haben am Sydney Airport einen eigenen Bereich.
Unser Uberfahrer meinte sogar, es sei „wie ein anderer Flughafen“ – mit eigenem Namen, extra nur für nationale Flüge.

Die Bordkarten druckt man hier selbst, ebenso die Kofferaufkleber, und bringt dann das Gepäck zu den Schaltern.
Danach der Sicherheitscheck.
Der verlief erstaunlich entspannt.

Und dann konnten wir uns endlich dem wichtigsten Thema des Morgens widmen: Frühstück. Mein Körper lechzte schon seit Stunden nach Kaffee …

Frühstück. Und auch meine vegetarische Tochter fand was passendes 

Ich entdeckte etwas halbwegs gesundes. Also, … eigentlich war es ein Schokopudding mit ein klein wenig Müsli als Alibi. 

 

Tatsächlich wäre es sogar noch ungesünder möglich gewesen.

 

Inlandsflug in Australien -> Sydney – Ayers Rock Airport

Mit mehr oder weniger gesundem Frühstück und heißem Kakao bzw. Kaffee machten wir uns auf den Weg zum Gate.
Dort konnten wir in Ruhe frühstücken – wir hatten noch ein wenig Zeit

Für die Inlandsflüge hatten wir uns für JetStar entschieden.
Inlandsflüge sind in Australien überraschend günstig. 

Boardingtime!!!! Outback, wir kommen!!!!! 

Wir hatten extra Fensterplätze ganz hinten gebucht – und sogar extra bezahlt.
Und wo saßen wir am Ende?
Mitten über dem Flügel. Alle vier.

Laut Crew durfte der hintere Bereich nicht belegt werden. Aber trotzdem konnte ich sie auswählen und gegen Gebühr reservieren. Das irritierte und verärgerte mich ein wenig. 

Wir mögen es gar nicht, direkt am Flügel zu sitzen.
Ich liebe den Blick nach unten, auf die vorbeiziehende Landschaft – aber vom Flügel aus sieht man davon leider erheblich weniger. 

Jetstar ist eine Billig-Airline. Die Bestuhlung war recht eng, selbst ich hatte fast Kniekontakt mit dem Vordersitz . Ich war ausnahmsweise froh, nicht besonders groß zu sein.

Essen gab’s nur gegen Bezahlung.

Für Snack (Sausage Roll und ein echtes Australisches Beef-Pie mit Soße) und Pepsi bezahlte ich um 9 Euro. Für Flugzeugpreise eigentlich ganz ok. 

Die aktuelle Preisliste (Stand Juli 2025)

Zur Orientierung:

10 australische Dollar = ca 5,60 Euro (je nach Wechselkurs)
15 australische Dollar = ca 8,50 Euro (je nach Wechselkurs)

 

Der Flug über das Outback

 

Seen im Outback

Und dann wieder rote, karge Wüstenlandschaft

Als wir uns langsam dem Uluru näherten, erzählte ich der Crew, dass ich extra für die hinteren Plätze bezahlt hatte – und mir wenigstens beim Landeanflug den Blick auf den Felsen wünschte.

Und siehe da: Sie waren freundlich und ließen mich für die Landung nach hinten wechseln.
Die Teenager hätten die Möglichkeit auch gehabt, aber ihnen genügte der Blick über der Tragfläche. Sehen konnte man ihn auch von dem Sitz aus, nur nicht so gut. 

Und dann … konnte ich ihn sehen.
Erst nur am Horizont – ein roter Schatten in der endlosen Landschaft.
Dann wurde er größer.  
Und irgendwann stand er einfach da: majestätisch, still, gewaltig.

Der Uluru.
Ich hatte Gänsehaut – und für einen Moment war mir sogar egal, wie müde ich war.

 

KI-Bild. Blick aus dem Flugzeug auf den Uluru. Ich poste es, weil ich die Anangu, ihr heiliges Land und den heiligen Uluru respektiere und keine sensitiven Sites zeigen möchte.

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Fotografieren und Social-Media am Uluru

Der Uluru ist weit mehr als ein beeindruckender Felsen inmitten des australischen Outbacks – er ist ein heiliger Ort.
Für die Anangu, die traditionellen Hüter dieses Landes, trägt fast jeder Teil des Uluru eine tief verwurzelte spirituelle Bedeutung. Seine Formationen erzählen Geschichten aus der Tjukurpa, der sogenannten Traumzeit, die für die Aborigines Ursprung, Gesetz und Lebensweise zugleich ist.

Die Anangu leben seit unzähligen Generationen in dieser Region und sind nicht nur die Hüter des Uluru und der benachbarten Kata Tjuta, sondern des gesamten umliegenden Landes. Ihre Kultur, ihre Gesetze und ihre Spiritualität sind untrennbar mit diesem Land verbunden – jeder Stein, jede Form, jede Farbe erzählt eine Geschichte, die Teil ihrer Identität ist.

Rund um den Uluru gibt es Orte, die als sacred sites oder sensitive sites gelten – heilige oder kulturell sensible Stätten, die mit Ritualen, Zeremonien oder Initiationen verbunden sind. Manche dieser Bereiche dürfen nicht betreten oder fotografiert werden, andere sind nur bestimmten Personen zugänglich.

Vor Ort ist das sehr klar geregelt: Entlang des Rundwegs stehen immer wieder Schilder, die darauf hinweisen, wo das Fotografieren nicht erlaubt ist. Besonders an der Nordostseite des Uluru bitten die Anangu darum, keine Nahaufnahmen zu machen. Wer fotografiert, sollte darauf achten, dass heilige Stellen – etwa durch Schatten, Büsche oder Dünen – verdeckt bleiben.

Diese Hinweise sind kein Verbot, sondern eine Bitte um Respekt.
Sie zeigen, dass hier eine uralte Kultur lebendig ist, die seit Zehntausenden von Jahren in enger Verbindung mit diesem Land steht.
Wer sich daran hält, trägt dazu bei, dass der Uluru ein Ort der Spiritualität, der Achtung und des gegenseitigen Verständnisses bleibt – für die Menschen, die hier leben, und für alle, die ihn besuchen.

Landung im weiten Outback

Das ist der Flughafen Yulara (AYQ) – mitten im Nirgendwo.

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Im Roten Zentrum gibt es zwei Flughäfen

Yulara (Ayers Rock/AYQ) liegt nur rund 20 Minuten vom Uluru entfernt und ist perfekt, wenn man direkt zum Uluru oder nach Kata Tjuta möchte.
Die Flüge dorthin sind oft etwas günstiger, dafür sind die Unterkünfte im Resort teurer.

Alice Springs (ASP) liegt rund 450 Kilometer entfernt.
Die Flugpreise ab Sydney sind meist höher, dafür gibt es mehr Verbindungen, günstigere Unterkünfte und die Möglichkeit, das Outback samt West MacDonnell Ranges gleich mitzuerleben.

Vom Flughafen in Yulara fahren Hotelshuttles direkt ins Resort, während Alice Springs mehr Mietwagenfirmen und Services bietet.
Wer Zeit sparen will, fliegt nach Yulara.
Wer das Roadtrip-Feeling sucht und mehr Zeit hat, um auch die anderen Highlights des Roten Zentrums zu entdecken, landet in Alice Springs.

Mein Plan – und was dann anders kam

In meinem Ursprungsplan war eine Woche im Roten Zentrum vorgesehen:
Landung in Alice Springs, dann Kings Canyon, Uluru, Kata Tjuta, West MacDonnell Ranges, Angkerle Atwatye und vieles mehr.
Ich wollte das Outback erleben und spüren – mit allen Sinnen.

Doch meine Gesundheit machte mir einen Strich durch die Planung.
Zum Zeitpunkt der Buchung konnte mir kein Arzt sagen, ob und wann ich wieder Auto fahren durfte.
Und ohne Mietwagen war mein ursprünglicher Plan nicht umsetzbar.

Ich bin jemand, der schnell wieder aufsteht, nach vorne schaut und eine Lösung sucht.
Australien (wieder einmal) verschieben? Nein, dieses Mal nicht mehr. 
Ich weiß, wie schnell sich das Leben ändern kann.

Meine Familie hatte zunächst Bedenken. Australien, einmal um die halbe Welt.
Und auch ich wollte Australien nicht wieder verschieben, aber auch nicht leichtsinnig sein. Vor allem, weil ich auch mit meinen Kindern unterwegs sein würde. Zusätzlich zum Arzt war ich auch noch im Krankenhaus zur Untersuchung – und bekam von beiden Ärzten
 grünes Licht, und irgendwann freuten sich auch alle mit mir.
Ich verstand die Sorge – aber mir tat allein das Planen so unbeschreiblich gut. Schritt für Schritt kam gefühlt das Leben zurück. Ich hatte wieder etwas, worauf ich mich freuen konnte – und das war mehr wert als jedes Medikament.

Also setzte ich mich hin, warf meinen ursprünglichen Plan über den Haufen und begann neu – diesmal ohne eigenem Mietfahrzeug, sondern komplett mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Wie das klappt, davon erzähle ich euch in den nächsten Wochen in meinen Berichten – nur so viel vorab: Es hat sehr gut funktioniert.

 

Aber zurück zum eigentlichen Bericht – wir sind inzwischen in Yulara gelandet.

Wir holten unsere Koffer, ganz ohne großes Einreiseprozedere. Inlandsflüge sind so entspannt.

Vor dem Flughafen wartete schon der kostenlose Shuttlebus.
Die Gäste werden nach Unterkünften sortiert und direkt dorthin gebracht – bei den Hotels bis vor die Tür, beim Campingplatz mit einem kurzen Fußweg bis zur Rezeption.
Die Fahrt dauert etwa 30 Minuten.

Alles klappte reibungslos – und so hieß es am frühen Nachmittag für uns:

Palya!

„Palya“ ist ein Wort aus der Sprache der Anangu, den Aborigines, die in der Gegend rund um den Uluru leben. Es bedeutet „Hallo“, „Willkommen“ oder „Alles gut“ – also ein freundlicher Gruß oder Ausdruck von Zustimmung. 

 

Satelliten-Ansicht des Ayers-Rock-Campgrounds

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Weitere Informationen

Der Yulara Drive ist die Hauptstraße im Ayers Rock Resort.
Sie verbindet alle Unterkunftsbereiche mit dem Zentrum.

Seht ihr in der Kartenmitte dieses winzig kleine Gebäude an der Hauptstraße?
Das ist die Bushaltestelle – von hier starten die Touren, der Hop-on-Hop-off-Bus und der Airport-Shuttle.

Unten am Campground drängen sich mehrere kleine Gebäude – dort befinden sich die Rezeption, der Mini-Markt und einige Service-Räume.
Etwas darüber erkennt ihr die kleinen rechteckigen Häuschen: das sind die Cabins.
Mittig die beiden waagerechten Gebäude sind die Sanitäranlagen.

Alles andere sind Stellplätze.
Zum Campground gehören außerdem ein Pool, ein Spielplatz, ein Beach-Volleyballfeld und eine Campingküche, die von allen Gästen genutzt werden kann.

Wenn ihr in der Karte etwas herauszoomt, seht ihr, wie groß das Ayers Rock Resort tatsächlich ist.

 

Die rechte Hälfte war unsere.

 

Unsere Campingkabine war zweckmäßig.
Das Ayers Rock Resort bietet wirklich alle Arten von Unterkünften – von Low Budget über normal bis hin zu teuer und exklusiv.

Da selbst die günstigen Varianten hier schon ihren Preis haben, entschieden wir uns für eine Campingplatz-Kabine.
Nicht groß, nicht besonders warm, aber immerhin ein geschlossener Raum – und die Betten waren überraschend bequem.

Das Foto entstand an Tag 3 – also nicht wundern wegen Geschirr und Müll.
Quasi direkt hinter mir befand sich die Eingangstür.

Links war mein Schlafzimmer, rechts das Kinderzimmer mit zwei Etagenbetten.
Und mehr gab es auch nicht – der Raum war wirklich klein.

Zum Schlafen war es völlig okay.
Viel mehr Platz hatten wir damals in den USA im Wohnmobil auch nicht.

 

 

Die Etagenbetten der Kinder waren nicht bezogen, das große Bett war schon fertig.
Also lief ich, während die Kinder ihre Betten bezogen, zum kleinen Supermarkt an der Campingplatz-Rezeption, um uns etwas fürs Abendessen zu kaufen. 
Suppe schien das einzig Vernünftige bei nächtlichen Temperaturen knapp über Null.
Viel Auswahl gab es dort ohnehin nicht – schon gar nicht für meine vegetarische Tochter.
Aber es gab Eis.
Und davon brachte ich für alle etwas mit.
Denn tagsüber war es sonnig und warm.

Und dann war es schon bald Zeit, uns fertig zu machen.
Wer im Juli am Uluru ist, sollte warme Kleidung einpacken – vor allem, wenn man vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang unterwegs ist.
Denn sobald die Sonne verschwindet, wird es eisig kalt, mit Temperaturen nur knapp über null Grad.

 

 

„Wintjiri Wiru“ – die Drohnenshow am Uluru

Abends stand dann unser Highlight an: „Wintjiri Wiru“ – die Drohnenshow am Uluru.

Gebucht hatte ich dieses Erlebnis schon einige Wochen zuvor über die Seite des Ayers Rock Resort.

https://www.ayersrockresort.com.au/all-experiences

Wir wurden mit dem Shuttle abgeholt – alles war perfekt organisiert. An der Plattform angekommen, wurden uns gleich verschiedene Weine, Softdrinks und Wasser angeboten. Viele Gäste standen an den Stehtischen und genossen den Wein mit Blick auf den Uluru. Ich blieb lieber bei Softdrinks – genauso wie die Zwillinge. Selbst meine volljährige Tochter hatte keine Lust auf Alkohol und entschied sich ebenfalls für ein kühles Getränk.

Vor uns lag der Uluru, leuchtend im letzten Licht des Tages. Erst glühte er in warmem Orange, dann wurde das Rot immer tiefer, bis er schließlich in der Dunkelheit versank. Ein Schauspiel, das man nicht beschreiben kann – man muss es einfach sehen. Selbst die Kinder waren völlig geflasht.

25 Jahre habe ich für Australien gespart. Das Opernhaus zu sehen war schon ein Traum – aber meine tiefste Sehnsucht galt dem Uluru. Seit einem Vierteljahrhundert wollte ich ihn einmal sehen, einmal direkt vor ihm stehen. Ich weiß nicht genau, warum, aber diese Sehnsucht war einfach immer da.

Die Tour ins Rote Zentrum ist nicht günstig. Die Inlandsflüge, die Unterkunft im Ayers Rock Resort – das hat in unser Budget ein ordentliches Loch gerissen.

Aber ich musste es einfach. Ich musste ihn sehen, erleben, einmal wirklich dort sein und spüren, was diesen Ort so besonders macht. Die Energie, die Stille, diesen unvergleichlichen Spirit, den man nur dort fühlen kann. Ein Gefühl, das man nicht beschreiben, nur erleben kann. Und nun tatsächlich dort zu stehen war …. ohne Worte. 

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Als die Sonne verschwunden war, nahmen wir unsere Plätze ein. Die Temperatur fiel sofort auf wenige Grad über 0 und Decken wurden verteilt. Wir kuschelten uns hinein, während es langsam dunkler wurde.

Kurz darauf erhielten wir Snackboxen –  gefüllt mit Obst, Gebäck und Popcorn für die Kinder. Alles sah nicht nur hübsch aus, sondern schmeckte auch richtig lecker.

Für Kinder gibt es etwas andere Snackboxen, mit Keksen und Popcorn

Schließlich war es dunkel genug für die Drohenshow. 

Und dann begann sie:  Wintjiri Wiru – in der Sprache der Pitjantjatjara bedeutet das „schöne Aussicht auf den Horizont“.
Ein Kapitel der uralten Mala-Geschichte wurde mit choreografierten Drohnen, Lasern und Projektionen zum Leben erweckt – ein magisches Zusammenspiel aus Licht, Klang und Tradition, das den Nachthimmel über dem Uluru zum Leuchten brachte.

Fotos und Videos zu machen ist nicht erlaubt. Man sollte einfach nur genießen. Sich darauf einlassen und eintauchen in die Geschichte der Mala. Trotz mehrfacher Hinweise und Ermahnungen gab es Experten, die versuchten, Fotos oder Videos zu machen – immer wieder wurden sie freundlich, aber bestimmt daran erinnert, dass dies respektlos gegenüber der Kultur der Anangu ist.

Damit ihr euch etwas vorstellen könnt, wie die Drohnen- und Lichtershow aussieht, durfte ich nach Rücksprache mit dem Media-Team zwei Fotos verwenden. 

Photo by Getty Images for Voyages Indigenous Tourism Australia. Acknowledgement – Anangu share the Mala story, from Kaltukatjara to Uluru, through a drone, sound and light show designed and produced by RAMUS.
Photo by Getty Images for Voyages Indigenous Tourism Australia. Acknowledgement – Anangu share the Mala story, from Kaltukatjara to Uluru, through a drone, sound and light show designed and produced by RAMUS.

Hier könnt ihr Wintjiri Wiru buchen 
https://www.ayersrockresort.com.au/experiences/wintjiri-wiru/twilight

Die Show war schlicht überwältigend. Über 1.100 Drohnen flogen in synchronisierten Formationen, begleitet von Lasern, Lichtprojektionen und traditioneller Musik. Jede Bewegung, jedes Lichtmuster erzählte ein Stück der Mala-Geschichte. Es war mehr als eine Show – es war ein tiefer kultureller Dialog. Man spürte die Verantwortung und die Ehrfurcht, die die Anangu seit Tausenden von Jahren für ihr Land tragen. Die Kombination aus moderner Technologie und jahrtausendealter Tradition ist so wundervoll umgesetzt. Wir lauschten gespannt der Geschichte der Mala und hatten mehrmals Gänsehaut, wenn wieder neue Formen akustisch passend untermalt am Himmel erschienen.

Die Lichter blieben auch nach der eigentlichen Drohnenshow noch an. Und die meisten von uns blieben einfach noch sitzen. 

Die Atmosphäre war so still, so friedlich, dass mein Kopf vollkommen frei wurde. Endlich. 
In den letzten Monaten war einiges passiert, in meinem Leben war viel Unruhe, Ängste, Sorgen. 
Aber jetzt war alles weg und mein Kopf frei! 

Wir hatten lange überlegt, ob wir die Show buchen sollten – und jetzt sind wir so dankbar, dass wir es getan haben. 

Wintjiri Wiru Anerkennung
As custodians of the land, Anangu hold the Mala story from Kaltukatjara to Uluru. To share their story, RAMUS designed and produced an artistic platform using drones, light and sound to create an immersive storytelling experience.

Wintjiri Wiru Anerkennung (Deutsch)
Als Hüter ihres Landes bewahren die Anangu die Mala-Geschichte von Kaltukatjara bis zum Uluru. Um ihre Geschichte zu teilen, hat RAMUS eine künstlerische Plattform mit Drohnen, Licht und Ton gestaltet, die ein immersives Erzählerlebnis schafft.

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Der Sternenhimmel über dem Outback

Wir wurden mit dem Shuttle zurück zum Campground gebracht.

Und da gab es noch ein kleines, ganz persönliches Highlight:
In dieser sternenklaren Nacht sahen wir das Kreuz des Südens.
Dass ich es noch einmal sehen würde, hätte ich damals, als wir es in Namibia sahen, nicht gedacht.
Wie der Name schon sagt, ist es nur auf der Südhalbkugel zu sehen.

Übersicht – das Kreuz des Südens ist im oberen Drittel relativ mittig

 

Das Kreuz des Südens hat jeder schon gesehen, der sich mit Australien beschäftigt

Und jeder, der sich ein bisschen mit Australien beschäftigt, kennt das Kreuz des Südens auch von der australischen Flagge.

KI-generiertes Bild

Das Kreuz des Südens steht keineswegs zufällig auf der Flagge. Es symbolisiert die geografische Lage des Landes – weit unten auf der Südhalbkugel, wo dieses Sternbild zu Hause ist. Die fünf Sterne des Kreuzes erscheinen gemeinsam mit dem Commonwealth Star und dem Union Jack – als Zeichen für Geschichte, Identität und die tiefe Verbindung der Australier zu ihrem Land.

Doch das Kreuz des Südens ist weit mehr als nur ein nationales Symbol.
Für Navigatoren und Seefahrer war es über Jahrhunderte hinweg ein wichtiger Wegweiser am Nachthimmel. Denn auf der Südhalbkugel fehlt ein heller Polarstern wie im Norden. Eine einfache Methode lautet: Man zieht eine gedachte Linie durch die beiden hellsten Sterne des Kreuzes und verlängert sie etwa vier- bis viereinhalbfach – sie zeigt direkt auf den südlichen Himmelspol und damit nach Süden.

Diese Methode half über viele Generationen hinweg, sich am Nachthimmel zu orientieren – lange bevor moderne Navigationsinstrumente entwickelt wurden.

Der Sternenhimmel über dem Outback ist ohnehin etwas ganz Besonderes. Weil es hier kaum Lichtverschmutzung gibt, zeigt sich die Milchstraße mit bloßem Auge – klar, hell und unendlich weit.
Vom Ayers Rock Resort aus wurden auch nächtliche Touren hinaus in die Wüste angeboten, um den Himmel fernab jeder Lampe zu beobachten und dort hat man dann sogar die Möglichkeit mit Teleskopen in den Nachthimmel zu schauen. Ich hatte früher selber ein Teleskop, von daher wäre das an sich eine tolle Tour gewesen. Aber: Wir haben darauf verzichtet. Die Kinder wollten lieber schlafen, und ich wollte wegen meiner Epilepsie schnell wieder in einen normalen Tag-Nacht-Rhythmus kommen.
Also blieben wir auf dem Campground – und auch dort war der Blick in den Himmel einfach überwältigend.
Mehr Sterne, als man zählen kann, und eine Milchstraße, die sich wie ein leuchtendes Band über uns zog.

In den ersten Wochen nach unserer Rückkehr nach Deutschland kam uns der Himmel sooo leer vor … 

Trotz Campground-Beleuchtung war so so wundervoll zu sehen. Das Weltall und seine Dimension ist etwas, was ich nie begreifen werde. 

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In unserer Camping-Cabin angekommen, war es eiskalt. Die Klimaanlagenheizung lief auf höchster Stufe, aber wirklich warm wurde es nicht. Also stellten wir sie auf Maximum, schnappten uns unsere Kulturtaschen und machten uns auf den Weg zum Bad.
Das lag allerdings nicht in der Kabine, sondern rund 100 Meter entfernt – bei 2 °C und völliger Dunkelheit. Also: Mütze auf, Jacke an, Handylicht an – und los.
Wusstet ihr, dass sich 100 Meter bei 2 °C mindestens verfünffachen? So kam es uns jedenfalls vor. Tagsüber hatten wir noch die Sonne genossen, die im Outback-Winter angenehm warm ist – und nachts wird es dann eisig.
Im Januar dagegen herrscht hier Backofenhitze am Tag und milde Wärme in der Nacht. Das Outback kann beides.

Zurück in der Cabin war es etwas wärmer.

 

Schnell noch alle Geräte angestöpselt …

 

 

…. warme Schlafsachen angezogen – und dann schön in die Decken einmummeln. Die Betten waren wunderbar weich und bequem.
Ich war grad dabei, einzuschlummern.

Aber wisst ihr noch, dass ich heute Abend mehrere Softdrinks hatte…?!

Ratet,….

Richtig. …. also wieder aufstehen, anziehen wie zu einer Polarexpedition, durch die kalte, dunkle Nacht zu den Sanitärräumen, die übrigens alle offen gebaut sind und dadurch innen wie außen die gleiche Temperatur hatten …. und wieder zurück.
Und dann lag ich wieder im Bett, eingemummelt – aber durch die Kälte wieder hellwach,…

Wir hatten eindeutig an der falschen Stelle gespart.  …..

Irgendwann schlief ich dann doch ein. Und – ungewöhnlich für eine Reise mit mir – wir haben uns keinen Wecker gestellt.

Gute Nacht aus dem Outback! 

Die Reise geht weiter: Im nächsten Bericht erfahrt ihr, warum ein Didgeridoo nicht einfach nur ein Instrument ist – und ich nehme euch mit nach Kata Tjuta, wo die Felsen Geschichten erzählen.

 


Palya – bis bald!

 


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Unterkünfte in Alice Springs 

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Die Aufenthalte im Ayers Rock Resort inkl. Camping-Cabin oder Stellplätze könnt ihr direkt über die Website buchen.
https://www.ayersrockresort.com.au/

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