Last updated on 8. Oktober 2020
Österreich: Die Großglockner Hochalpenstraße Teil 2 – Die Edelweißspitze und die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe
Österreich: Die Großglockner Hochalpenstraße Teil 2
– Die Edelweißspitze und die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe
Schön, dass ihr wieder dabei seid.
Im ersten Teil habe ich euch schon einiges von der Großglockner Hochalpenstrasse gezeigt und auch erzählt
https://www.elly-unterwegs.de/2020/09/25/oesterreich-die-grossglockner-hochalpenstrasse-in-bildern/
Heute fahren wir auf den höchsten mit dem Auto erreichbaren Punkt und dann wird es ganz besonders niedlich.
Aber von Anfang an:
Mein Lebensgefährte und ich sind mit meinen drei und seinen beiden Kindern, meinen Eltern und einem guten Bekannten in Heiligenblut.
Von dort aus haben wir ein paar Ausflüge auf die Großglockner Hochalpenstrasse unternommen.
Wir beginnen in dem Örtchen Heiligenblut
Heiligenblut liegt in ca.1288 m Seehöhe am Fuße des Großglockners (3798 m) und direkt an der Großglockner Hochalpenstrasse. Demnächst gibt es darüber einen separaten Beitrag.
Von Heiligenblut zur Edelweißspitze
Entfernung: ~ 23 km
Fahrtzeit: ~ 45 Minuten
Höhendifferenz: Heiligenblut (1.288 m) – Edelweißspitze ( 2.572 m ü. A) -> Höhendifferenz 1284 m
–
Dieses nachfolgende Schild fasst den heutigen Beitrag schön zusammen:
1. Abzweigung – Die Edelweißspitze
2. Abzweigung – Die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe
3. Abzweigung – Das Goldgräberdorf – nicht auf dem Schild und noch nicht in diesem Bericht. Wegen der Fotoflut. Das hätte sonst den Rahmen gesprengt. Und außerdem ist das Goldgräberdorf auch einen eigenen Beitrag wert.
Der Weg zur Edelweißspitze führt über das Hochtor und am Fuscher Törl vorbei. Direkt dahinter geht es dann von Heiligenblut aus kommend rechts ab.
Die Höhendifferent zwischen Fuscher Törl und der Edelweißspitze beträgt 177 Meter auf einer Länge von ca 2 km.
Die Edelweißspitze ist der höchste befahrbare Punkt der Großglockner Hochalpenstraße auf 2.571 m. Von oben hat man eine großartige Aussicht auf 37 Dreitausender und 19 Gletscher.
Außerdem befindet sich dort eine Pension und ein Berggasthof mit Sonnenterasse. Ursprünglich hatte die Edelweißspitze eine Höhe von 2.577 m, die zur heutigen Höhe fehlenden 6 Meter wurden beim Bau des Gipfelparkplatzes abgetragen. Ursprünglich hieß die Edelweißspitze Ponek, wurde aber vom Ingenieur Wallack umbenannt. Die ersten Planungen sahen eine Stichstraße zum Gipfel gar nicht vor. Als jedoch am Ende der Bauarbeiten noch Geld vorhanden war, entschied man sich, zusätzlich noch diese Straße zu bauen, um einen weiteren Panorama-Aussichtspunkt zu haben.
Meine Eltern waren schon mehrfach auf der Großglockner Hochalpenstrasse. Aber noch nie auf der Edelweißspitze. Das sollte sich in diesem Urlaub ändern.
Wir hatten einen Tag in der Wetterprognose, welcher dazu absolut perfekt war. Blauer Himmel und Sonne! Sonst war jeden Tag Regen voraus gesagt.
Wir haben diesen schönen sonnigen Sommertag jedoch nicht für einen Besuch der Edelweißspitze genutzt, sondern sind mit den Kindern im Schnee gerodelt. (Dieser Satz klingt irgendwie lustig ^^) Im Schnee zu rodeln war der große Wunsch der Kinder und wir erfüllten ihn gerne.
Meine Eltern aber fuhren hoch zur Edelweißspitze.
Von ihnen stammen auch die folgenden Fotos:
Vielen Dank für die Fotos!
Beim nächsten Urlaub in der Großglockner – Region besuchen wir auch die Edelweißspitze. Das haben wir uns direkt überlegt, als wir die Fotos gesehen haben. Das Wetter ließ das in dem Urlaub leider nicht mehr zu ….
Aber wir wissen ohnehin schon, dass wir wiederkommen werden. Und dann wandern wir von Heiligenblut zum Gletscher und an einem anderen Tag den kompletten Gamsgrubenweg und werden die Gegend dort noch intensiver erkunden. Und die Kinder? Sind von der Idee begeistert, nicht zuletzt wegen der Murmeltiere – und zu denen geht es nun im nächsten Abschnitt.
Und weiter geht’s ….
Nächstes Ziel: Die Kaiser- Franz- Josefs- Höhe
Und täglich grüßt das Murmeltier!
Soviel vorweg: Wir waren mehrfach auf der Kaiser- Franz- Josefs- Höhe. Dafür haben wir andere Ausflüge gestrichen. Die Kinder waren verliebt in die Murmeltiere.
Deswegen auch die Murmeltier- Kuscheltiere vom Mankai-Wirt / Fuscherlacke.
Aber von Anfang an, denn wir müssen ja erst einmal dort hinfahren.
–
–
Lohnende Zwischenstopps auf dem Weg zur Kaiser- Franz- Josefs- Höhe:
–
- Stopp: Energiedusche Wasserfall
Nicht zu übersehen, da er direkt an der Straße ist. Davor ist ein kleiner Parkplatz mit Picknicktischen. Der Wasserfall gilt als Kraftdusche. Die Luft wird durch das auf die Felsen plätschernde Wasser mit negativ geladenen Ionen angereichert. Dies soll reinigend für die Lunge wirken und außerdem das Nervensystem positiv beeinflussen.
Einfach mal sitzen und dem Wasser lauschen wirkt auf jeden Fall entspannend und beruhigend. Selbst dann, wenn 3 der 5 Kiddies im 10-Sekunden-Takt fragen, wann es endlich weiter geht.
2. Stopp: Naßfeldspeicher
Das ist ein kleiner Gletschersee ein paar hundert Meter hinter dem Glocknerhaus.
Es fühlte sich an, als sei man in eine andere Welt eingetaucht. Ein wenig surreal, aber wunderschön. Wie aus einem Bilderbuch. Und wir standen inmitten dieser grandiosen Natur. Fotos geben das gar nicht wieder, aber es lässt sich erahnen, wie malerisch es dort ist.
Wenn ihr dort seid: Macht dort unbedingt einen kleinen oder größeren Stopp und inhaliert dieses wundervolle Fleckchen Erde!
Wir haben dort auf dem Rückweg angehalten und hatten leider (leider leider) daher keine Zeit mehr zum Wandern.
Wir parkten unterhalb der Kaiser- Franz- Josefs- Höhe auf dem Parkplatz neben dem Wohnmobilparkplatz -> Parkplatz
Etwas oberhalb von dem Parkplatz befindet sich das Panoramarestaurant Kaiser Franz-Josefs-Höhe. Ein Fahrstuhl fährt vom Parkplatz nach oben zum Restaurant und zu einem kleinen Souvenirshop.
Und von dort startet dann auch der Murmeltierweg.
Der Murmeltierweg auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe
.
Wir hatten gleich beim ersten Besuch richtig Glück:
Direkt am Anfang ist ein kleines Plateau und dort tummelten sich gleich mehrere Murmeltiere
Ein paar Informationen über die Murmeltiere vom Großglockner
Gesunde Männchen wiegen mindestens 3 Kg , die Weibchen sind etwas leichter. Damit sind sie nach dem Biber und dem Stachelschwein das drittgrößte in Europa vorkommende Nagetier. Murmeltiere leben in Gruppen mit bis zu 20 Tieren. Sie verlassen den Familienverband frühestens nach 3 Jahren, wenn sie ihre Geschlechtsreife bekommen. Sie können bis zu 12 Jahre alt werden.
Sie leben in den Hochalpen, da sie nur hier geeignete Umweltbedingungen finden. Der natürliche Lebensraum des Alpenmurmeltiers umfasst die Alpen, die Karpaten und die Hohe Tatra, wobei das Murmeltier in keinem dieser Gebiete flächendeckend vertreten ist. Sie leben wegen der Temperaturen nicht unter 800 mÜnN und mit wenigen Ausnahmen stets oberhalb der Baumgrenze. Wichtig ist, dass sie an den Berghängen ihre unterirdischen Bauten anlegen können, diese bestehen aus einem weit verzweigten System von Kammern und Tunneln mit einer Tiefe von bis zu 7 Metern, dafür bevorzugen sie Südhänge, da sie zum einen früher schneefrei sind und zum anderen auch dort nach dem Winter die Vegetation schneller anfängt zu wachsen. Murmeltiere ernähren sich von Wurzeln, Blättern und Blüten. Interessant ist, dass sie in ihren Bauten eigene Kammern zum Absetzten der Exkremente bauen, damit die anderen Kammern sauber bleiben.
Den Winter überstehen sie mit reichlich Fettreserven und einem 6-7 monatigem Winterschlaf, welchen sie alle 3-4 Wochen unterbrechen, um Exkremente abzusetzen.
In den Sommermonaten halten sich die tagaktiven Tiere an heißen Tagen den Großteil des Tages im kühlen Bau auf, da sie schnell an Überhitzung leiden. Dadurch haben sie weniger Zeit zum fressen und können aus dem Grund weniger für den Winterschlaf so wichtige Fettreserven anlegen, was wiederum dazu führt, dass immer wieder Murmeltiere den Winter nicht überleben.
Daher ist die Klimaerwärmung auch für diese putzigen Tiere eine große Gefahr.
Bei der Fortpflanzung gibt es feste Regeln, welche jetzt den Rahmen sprengen würden. Aber eines fand ich interessant: Die Weibchen machen nach 2 Würfen eine Pause bis zu 4 Jahren.
Außerdem zehren die Murmeltierweibchen bis in die Säugezeit von den Vorjahresfettreserven, daher können sie nur trächtig werden, wenn ihr Körper ein Mindestgewicht überschreitet!
Sie bekommen nach ca 5 Wochen Trächtigkeit zwei bis sechs nur 30 Gramm leichte nackte, zahnlose, blinde und taube Junge. Erst nach 24 Tagen öffnen sie die Augen und verlassen mit ca 6 Wochen zum ersten mal den Bau.
Trotz ihrer Größe haben sie Fressfeinde wie zB der Steinadler. Entdecken sie Gefahr, warnen sie sich mit schrillen Pfiffen. Sie sind sehr weit zu hören und somit werden auch die Nachbarfamilien mitgewarnt.
Beim Steinadler ist das Murmeltier die Hauptbeute. Während einer Brutsaison fängt er ca. 70 Murmeltiere.
Aber auch Baummarder, Rotfüchse und Kolkraben gehören zu den Fressfeinden, jedoch schlagen diese nur Jungtiere.
Schon interessant, wie sich die Murmeltiere an das hochalpine Klima angepasst haben.
In dem Souvenirshop haben wir bei unserem ersten Besuch nach Futter gefragt. Die Verkäuferin erklärte, dass sie das früher angeboten haben, aber die Touristen die Murmeltiere lieber mit Süßigkeiten und Keksen angelockt haben. Das hatte zur Folge, dass die Tiere das eigentliche Futter nicht mehr wollten.
Es ist für die Murmeltiere absolut nicht gesund, wenn man sie mit Industriekram anlockt und füttert!!
Beim zweiten Besuch waren wir vorbereitet und hatten Möhrenstifte dabei. Damit konnten wir sie bei einem Besuch so anlocken, dass sie uns aus der Hand fraßen.
Eine Garantie ist aber auch das nicht, zweimal waren wir (nachmittags) am Plateau, trafen aber kein Murmeltier an.
Meine große Kamera lag zu Hause. Also nicht im Hotel, sondern tatsächlich zu Hause im Münsterland. Das sollte nicht das einzige mal sein, dass ich diese Entscheidung bereuen würde …..
Aber es ist auch immer viel zu tragen, erst recht, wenn ich noch ein anderes Objektiv dabei habe. …
Daher entschied ich mich, sie zu Hause zu lassen. Fehler, …. großer Fehler…. Nicht nur, wenn wir bei den Murmeltieren waren …..
Ein kleines, kurzes Video:
Nach einer Weile auf dem Plateau gingen wir den Murmeltierweg hinauf. Klettern war an einigen Stellen angesagt, den Kindern hat das sehr gut gefallen.
Und nun zeige ich euch ein Foto von ca 1935.
Seht ihr, wie weit der Gletscher bereits zurück gegangen ist? Ist das nicht erschreckend?
Wir sprechen hier von einem Zeitraum von nicht einmal 100 Jahren ……
Nach Angaben der österreichischen Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) verlor der Gletscher zwischen 1969 und 2012 über die gesamte Fläche im Schnitt 37 Meter an Eisdicke!!
In der Dicke verliert der Gletscher jährlich 10 Meter! Und das betrifft nahezu alle Gletscher weltweit. Eine sehr erschreckende Entwicklung….
Wer weiß, wie der Gletscher aussehen wird, wenn unsere Kinder mit ihren Kindern oder Enkelkindern den Grossglockner besuchen …..
….
Wir beschließen, nach einer Stärkung ein kleines Stück vom Gamsgrubenweg zu laufen.
Der Gamsgrubenweg am Großglockner
Der Gamsbrubenweg ist ein Naturlehr- und Sagenweg und verläuft oberhalb des Gletschers (Pasterze) genau gegenüber vom Grossglockner. Er beginnt direkt am Besucherzentrum und führt zunächst durch sechs Tunnel, welche immer wieder den Blick auf das Bergpanorama des Großglockners freigeben.
Auf einer Länge von 650 m hat die Kärntner Designerin Michaela Fink Installationen aus Stein, Licht, Ton und Malerei errichtet und an den sieben interaktiven Stationen taucht man so auf wundervolle Weise in die Welt der Sagen ein.
Namensgebend ist der Weg aufgrund des gleichnamigen Schutzgebietes, durch welches der Wanderweg verläuft. Er ist Lebensraum für einige der seltensten Pflanzen in ganz Europa. Der Weg endet am Rand des ewigen Eises, das Wasserfallwinkel Kees. Wer möchte, kann von hier noch auf andere Wanderrouten weiter wandern, das erfordert dann aber schon Kondition und Übung.
Um den Gamsgrubenweg komplett zu wandern, benötigt man für den Hin- und Rückweg insgesamt ca 3-4 Stunden. Bei der relativ leichten Wanderung spürt man die Höhendifferenz von ca 200 Metern kaum, daher ist er auch mit Familien zu wandern, jedoch möchte ich darauf hinweisen, dass es außerhalb vom Tunnel keine Gehwegbegrenzung gibt.
Video zum Wasser-Musik-Klangspiel in einem der Tunnel:
Meine Tochter hat ein Video zur kleinen Grotte in einem der Tunnel gemacht:
Auf dem Weg zurück zum Parkplatz liegt die historische Gletscherbahn
Die Historische Gletscherbahn
Der Eingang führt ein paar Stufen vom Besucherzentrum hinab.
Die Gletscherbahn ist eine Standseilbahn. Auf einer Länge von 212 Metern überwindet sie einen Höhenunterschied von 150 Metern!
Sie wurde im September 1963 in Betrieb genommen, damals endete die Bahn am Gletscherende.
Da dieser schon so weit geschmolzen ist, muss man nun ca 1 Stunde laufen (pro Weg). Geeignet sein soll diese Wanderung für Kinder ab ca 10 Jahren.
Wir sind nicht bis zum Gletscher gewandert, da sich das Wetter zunehmend verschlechterte.
Trittsicherheit haben unsere 5 Kinder schon genug in diesem Urlaub bewiesen, da hatten wir keine Bedenken.
Wir machten uns auf den Rückweg Richtung Parkplatz.
Und da sah ich dann auch endlich einen Steinbock. Auf der anderen Seite und in weiter Ferne, aber immerhin….
Oben mittig links
Und hier endet nun der 2. Teil von der Großglockner Hochalpenstrasse.
Wobei …… Moment, ……
Nicht ohne einen letzten Gruß von den Murmeltieren.
Auf dem Weg zum Parkplatz sahen wir wieder welche. Unter anderem ein Muttertier mit seinem Jungtier.
Ein wirklich toller und niedlicher Abschluss für unseren letzten der Besuche der Kaiser- Franz- Josefs- Höhe und auch für diesen Bericht!
Und beim nächsten mal nehme ich euch mit ins Goldgräberdorf.
Natürlich haben wir dort auch unser Glück versucht.
Dazu dann aber mehr im nächsten Bericht .
.
.
.
Links
Die Website mit allen Infos rund um den Großglockner |
Preise & Öffnungszeiten zur Grossglockner Hochalpenstrasse |
Ausflugstipps mit Kindern |
Übersicht aller Restaurants und Pensionen an der Grossglockner Hochalpenstrasse
https://www.grossglockner.at/gg/de/gastronomie-und-uebernachten/gastro1 |
Live-Webcams vom Grossglockner
[…] Großglockner Hochalpenstrasse: Abstecher zu den Murmeltieren und zur Edelweißspitze […]
[…] Sie liegt ebenfalls am Großglockner, ist jedoch weniger bekannt als die Großglockner Hochalpenstrasse, über welche ich auch bereits geschrieben habe: Bericht 1: Die Großglocknerstrasse und der Mankai-Wirt mit seinem zahmen Murmeltier Bericht 2: Die Edelweißspitze und die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe mit dem Gletscher und den niedliche… […]
Wat een schitterende foto’s! Wij zijn hier in augustus 2020 geweest en hebben geweldig genoten van deze tocht!
Hartelijk bedankt! We waren er bijna tegelijkertijd :-)
Het is daar zo mooi. We komen zeker terug!
Einfach nur traumhaft die Bilder
LG Bernhard
Danke